Langhaarnetzwerk
http://langhaarnetzwerk.de/phpBB3/

Haarpflege unmoralisch?
http://langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?f=11&t=11318
Seite 6 von 10

Autor:  Flohquaste [ 02.03.2011, 12:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Schwieriges Thema... ich glaube ich hätte auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir Lebensmittel nur für die Haarpflege kaufen würde, daher mache ich das auch nicht - das meiste was in meinen Haaren landet haben wir sowieso immer im Haus, weil wirs eben auch essen, sei es nun Olivenöl, Eier, Honig oder Essig. ^^
Kaffe und Tee für die Rinse sind bei mir meistens ein zweiter Aufguss von den Teebeuteln und Kafeepads, die man normalerweise eh weggeworfen oder die Blumen damit gedüngt hätte.

Zitat:
wenn ich mir einmal etwas Ãœbriggebliebenes in die Haare schmiere, hab ich höchstens das gute Gewissen, nichts weggeworfen zu haben, das man noch (in irgend einer Weise) verwenden hätte können.

Ganz genau. :)

Und mal ehrlich, wenn ich von zehn gekaufen Eiern neun esse und eins im HES landet, dann muß ich deswegen kein schlechtes Gewissen haben. Von dem einen Ei wirds einer armen Familie auch nicht viel besser gehen, um da zu helfen ist es eh sinnvoller zu spenden oder wenn man das nicht kann oder will, sich eben nach Hilfsorganisationen zu erkundigen wo man ehrenamtlich mitarbeiten könnte (es liegt ja nicht immer nur am Geld, wenn Leute Probleme haben).

Ein schlechtes Gewissen hätte ich viel eher, wenn ich mir für Unsummen künstliche Fingernägel oder Haar-Extension anpappen lassen würde (mach ich eh nicht, weil ichs nicht schön finde), und bei Haarschmuck überleg ich auch oft dreimal, ob ich den nun wirklich unbedingt haben muß - besonders bei den extrem teuren Sachen, von deren Preis man ebenso gut für eine ganze Woche Lebensmittel kaufen könnte.
Wer sich sowas leisten kann und will, dem sei es gegönnt, aber ich hätte an so teueren Teilen keine Freude.

Autor:  Hillie [ 02.03.2011, 18:44 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich verstehe jetzt gerade nicht, wieso manche ein Problem damit haben, sich Lebensmittel in die Haare zu schmieren.
Wo ist da der Unterschied zu anderen Haarkosmetika?
Dadurch, dass wir uns Honig, Ei oder Öl für unsere Haare kaufen, wird niemandem etwas zu essen weggenommen.

Deswegen stellt sich für mich dir Gewissensfrage nur in der Hinsicht, ob man allgemein jede Menge Geld verschwendet oder doch lieber spendet∞ mit Lebensmittel oder nicht hat das mMn nichts zu tun.

Und es stellt sich mir noch eine Frage: Wer definiert "Lebensmitte"l? Wenn sich herausstellen sollte, dass Shampoo essbar und nahrhaft ist, hättet ihr dann auch Gewissensbisse, wenn ihr Shampoo benutzen würdet? Warum also bei Naturprodukten, die eindeutig für die Haare geeignet sind?

Autor:  Valetia [ 02.03.2011, 20:29 ]
Betreff des Beitrags: 

Also ich denke auch nicht, dass es unmoralisch ist sich Lebensmittel ins Haar zu schmieren. Es wird so viel weggeworfen, da wird das bisschen was in die Haare kommt keinem den Hungertod bringen.

Einem (stark) Ãœbergewichtigen würde man auch nicht sagen "Schäm dich, wegen dir verhungern Leute!". Außerdem müsste man sich dann wegen jedem Lusxus kasteien - den tollen neuen Fernseher braucht man doch nicht, das Geld hätte man ja spenden können.

Problematisch wirds mMn erst, wenn so viele Leute das machen, dass die Lebensmittelpreise für Grundnahrungsmittel steigen. Aber wir schmieren uns ja keinen Reis, Weizen, etc. in die Haare.

Autor:  misszinzin [ 02.03.2011, 20:45 ]
Betreff des Beitrags: 

Habe ich ein schlechtes Gewissen: Nein

Criosdan hat geschrieben:
Unsere Ahninnen haben auch "Lebensmittel" als Kosmetik benutzt. Worher würden wir sonst wissen, was gut ist und was nicht. Für mich ist es eher dekadent, die Natur mit Giften zu belasten. Ich glaube nicht, dass sich Silikon in der Umwelt abbaut.
wird.


In manchen ärmeren Ländern benützt die Bevölkerung ja noch immer natürliche Rohstoffe weil das industrielle Shampoo in der Regel teurer ist. Ich finde es gut wenn man ein gesundes Umweltbewusstsein besitzt (Mülltrennung, keine Verschwendung von Wasser,-und Strom, Verminderung der Abgase etc.)

Als Einzelner kann man aber keine Pauschalaussage bilden ob das "Lebensmittel in die Haare schmieren" gut/schlecht und Verschwendung ist, ansonsten müsse in allen Lebensbereichen der selbe gedankliche Umkehrschluss folgen.

Leder wächst nicht auf Bäumen und Schokolade darf man auch nicht mehr essen weil 70% der Kakaoplantagen meistens mittels illegaler Kinderarbeit bestellt werden, und und und... dann muss einem ja der Schädel platzen, über die globale Wirtschaft hat die einzelne Person keinen Einfluss, sondern nur über das eigene Tun. Dann nehme ich halt einheimische Eier aus der Bodenhaltung für die Haare und nicht welche aus Legebatterien.

Ich hab auch nicht soo viel Geld um mit Scheinen um die Ohren zu hauen, grad und grad komm ich über die Runden aber ein bisschen Kohle für Haarsachen auszugeben kann man sich gönnen ;)
Für mich ist das Haarepflegen lediglich eine Frage der individuellen Prioritätensetzung.
Anstatt 1x Monat zum Friseur oder zum Nageldesigner zu gehen gönn ich mir halt ein paar Haar-Sachen, kommt sogar viel billiger.

Ein schlechtes Gewissen hätte ich eher wenn ich Schweinegeld für sündhaft teure Markensachen ausgeben würde wie Kleidung, Make-up, Taschen, Schuhe und sonstiges Stylingzeugs...

aber jedem das Seine, wenn alle Menschen ein schlechtes Gewissen hätten würden ganze Branchen,-und Dienstleistungssektoren verschwinden...

Autor:  Violetta [ 02.04.2011, 16:43 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich grabe dieses Thema noch mal aus und stelle fest, daß ich keinerlei schlechtes Gewissen habe, für meine Haare Eier und Olivenöl zu verwenden. Ich würde ohnehin Olivenöl kaufen, und ich würde ohnehin (Bio!)Eier kaufen, warum also nicht einmal pro Woche einen Schuß vom einen und ein Stück von den anderen in meine Kur kippen?
Ich sehe keinen Unterschied zwischen essen und pflegen, denn wenn es danach geht müßten wir uns z.B. Beispiel auch fragen, ob wir wirklich 300 Joghurtsorten und ein ganzes Supermarktregal mit verschiedensten Butterarten brauchen. Da kriege ICH nämlich seit einiger Zeit regelmäßig die Krise: bei diesem unfassbaren Ãœberangebot. Bei Erdbeeren im März, frischem Spargel im Januar, Tomaten aus Spanien und Wein aus Israel. DAS belastet die Umwelt, nicht mein Olivenöl im Haar.
Und was den Hunger in der Welt betrifft: die Menschen verhungern nicht, weil ich Eier ins Shampoo rühre oder im Restaurant mein halbes Steak zurückgehen lasse weil es mal wieder zu groß ist. Die Menschen verhungern, weil ihre Regierung sich mehr für Waffen und Kriege denn für Ackerbau interessiert, oder weil Raps- und Maisfelder angelegt werden aus denen "Bio"sprit gemacht wird, damit hier Leute mit ihrer Drecksschleuder durch die Gegend fahren und ein gutes Gewissen haben können.
Meine Haarkur hat gar nix damit zu tun.

Autor:  Veela [ 08.04.2011, 21:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Tolle Antwort, Violetta! :gut:

Autor:  Hennosid [ 24.04.2011, 21:45 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich denke auch, dass Haarpflege mit Lebensmitteln kaum unmoralisch sein kann.
Ich denke eher, dass Haarpflege mit chemischen Mitteln unmoralisch ist. Wenn man z.B. an unzureichende Sicherheitvorschriften beim Umgang mit chemischen Stoffen denkt oder an Tierversuche etc.

Autor:  apple [ 24.04.2011, 21:53 ]
Betreff des Beitrags: 

Für mich ist einfach das Wichtigste, bewusst zu konsumieren... und dass man weiß, das man mit seinem Einkauf die ganze Produktlinie unterstützt.
Daher habe ich kein Problem damit, etwas zu kaufen und auch zu benutzen (wenn auch "nur" für die Haare), wenn es mit meinen Wertvorstellungen übereinstimmt.

Autor:  saena [ 24.04.2011, 22:01 ]
Betreff des Beitrags: 

Hennosid hat geschrieben:
Ich denke auch, dass Haarpflege mit Lebensmitteln kaum unmoralisch sein kann.
Ich denke eher, dass Haarpflege mit chemischen Mitteln unmoralisch ist. Wenn man z.B. an unzureichende Sicherheitvorschriften beim Umgang mit chemischen Stoffen denkt oder an Tierversuche etc.


dito.
oder das silikon dass in kläranlagen nicht abgebaut wird und ein teil davon auf unsere felder gelangt und somit womöglich in die nahrungskette oder zumindest die wild lebenden tiere und umwelt schädigt.

Autor:  Hennosid [ 24.04.2011, 22:20 ]
Betreff des Beitrags: 

Also könnte man von den unmoralischen Teil der chemischen Haarpflege auf diesen in der geamten Industrie schliessen... eine unendlich lange Liste

Autor:  tina_tinchen [ 07.08.2014, 08:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haarpflege unmoralisch?

Ich hab wegen vielem ein schlechtes gewissen, leb auch umweltbewusst und so... Aber ich find bei den haaren ein schlechtes gewissen unangebracht, schließlich kann man ja nicht das öl das man sich in die haare kippen will einfaxh so mal stattdessen nach afrika schicken. Gerade die bioprodukte sind bestimmt auch recht sozial und umweltbewusst hergestellt worden. Ich denk mir, wenn leute in deutschland ständig essen wegwerfen und auch supermärkte ect berge an essen wegwerfen braucht man wegen der haarpflege kein schlechtes gewissen haben... Und wir langhaarsbenutzen eh kein haarspray in aludose oder silikone (erdöl)

Der gute gedanke in ehren aber ich denk das ist der falsche ansatz.... Da gibt es stärkere hebel

Autor:  dens!e [ 07.08.2014, 18:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haarpflege unmoralisch?

Ich finde das so eigentlich besser und moralisch vertretbarer als das was ich vorher hatte. Der Plastikmüll den meine Haare verursachen ist minimal, leider mal ne Folie um die Seife, aber das wars, keine 3-4 Flaschen von Shampoo und Spülung und Kur jeden Monat. Öl und Essig kaufe ich auch in Glas, wie für die Küche auch. Finanziell stehe ich auch nicht grad goldig da, ich muss nicht jeden Cent umdrehen, aber bei z.B. Haarschmuck hörts bei mir auch auf, wenn ich hier manchmal die Preise sehe staune ich nur, das will ich dann aber auch nicht haben, sonst würde ich eben sparen. Finde derzeit Seife, Essig und Öl auch noch günstiger als Shampoo, hab ja nun auch nicht die Billigsten gekauft. Und ich zügle mich selbst, mehr als 4 Seifen gleichzeitig gibts nicht, erst wenn da was aufgebraucht sind wieder :)

Autor:  Ommel [ 07.08.2014, 18:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haarpflege unmoralisch?

Ich hätte wegen Eier und Honig (wo es eigentlich drum ging), kein schlechtes Gewissen. Das sind für mich Grundnahrungsmittel, die ich immer im Haus habe. Und was ich letztendlich damit mache bleibt mir überlassen. Es gab schon immer reichere und ärmere Menschen. Wenn ich mit meinem uralt Passat durch die Gegend knättere, denkt der Typ im Porsche neben mir an der Ampel bestimmt nicht: die arme Sau und überlegt sich ob er nicht lieber einen klapprigen Kasten fahren sollte.

Ich arbeite hart für mein Geld und gönne mir auch was, was meinem Budget angemessen ist. Weiter ausschweifen möchte ich jetzt nicht, da es um die Lebensmittel für die Haare ging. :lol:

Autor:  Raperonzolo [ 07.08.2014, 19:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haarpflege unmoralisch?

Uff, aber ich denke wenn ich mir extra Lebensmittel für meine Haare kaufen würde, hätte ich auch ein schlechtes Gewissen- wenn ich jetzt was weiß ich vorm wegfahren in die Ferien nochn Ei überhätte, aber an dem tag kein Ei essen mag oder kann- wieso nicht für die Haare nutzen? Wenn das Olivenöl umgegangen ist und nicht mehr zum Verzehr, warum nicht für die Haare? In der Tasche vergessene Mineralwasserflaschen nutze ich schon immer für meine Palme oder meine Haare.

Autor:  Alanna [ 07.08.2014, 19:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haarpflege unmoralisch?

Ei habe ich mir noch nicht in die Haare geschmiert, aber ich verwende Macadamiaöl und Apfelessig für die Haarpflege, und meine Haarseifen bestehen auch zu einem gewissen Teil aus Speiseölen. Das halte ich aber für umweltfreundlicher als wenn ich Shampoo und Spülung verwenden würde, die eine Menge Plastikmüll generieren. Und für mich ist der Umweltaspekt wichtiger als dass man die Öle ggf. auch essen könnte.

Seite 6 von 10 Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
http://www.phpbb.com/