Das führt jetzt ganz schön OT, aber: Man hat beim Menschen ziemlich viel untersucht bzgl. der Augenfarbe. Es gibt ja nur drei (bzw. korrekterweise vier, wenn man grau mal mitnimmt), die allerdings an sich einfach Abstufungen des Melaningehalts der Iris sind. Insofern, klar, die sind im Stammbaum alle schonmal aufgetreten.
Spätestens, wenn man okuläre Albinismen und Melanismen reinnimmt, war alles schon mal da.
Aber im Gegensatz zu Zungenrollen oder nicht, oder Ohrläppchen angewachsen oder nicht, die alle (mehr oder weniger) monofaktoriell vererbt werden, ist die Vererbung der Melaninsynthese im Auge multifaktoriell, sehr kompliziert (man kann die Produktion auch along the way so abwürgen, dass die Augen blau werden) und einer ganzen Menge anderer Dinge als nur dem Genotyp unterworfen. Das Imprinting kann eine Menge an der Expression drehen, Spontanmutationen können sehr viel bewegen. Es gibt kein Braun-Gen, das dominant da wäre oder nicht. Es gibt eben entlang der mehrschrittigen Melaninsynthese eine handvoll Stellen, an denen mehr oder weniger eingegriffen wird, die alle von unterschiedlichen Genen reguliert werden und die alle zu mehr oder weniger Melanin in der Iris, sprich unterschiedlichen Farben führen. Und wir haben noch nicht mal alle Teile diese Prozesses gefunden und verstanden.
Also nein, man kann
beim Menschen nicht anhand des Stammbaums sicher sagen, was für eine Farbe kommen wird, bzw. wo eine herkommt, die man in der Generation nicht erwartet hat. Von Hunden weiß ich das nicht.