Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 09:23 
ja. kenn ich. haarveränderung als übergangsritus. oder eben einfach nur aus lust und laune. oder um mal wieder einen anderen aspekt meiner persönlichkeit hervorzuheben. und ich finds toll!!! eben weil haare wieder wachsen und weil ich immer wieder aufs neue entscheiden kann, welche länge/ farbe zum jeweiligen zeitpunkt zu mir und meinen lebensumständen passt. gerade in jungen jahren verändert sich soooo viel.

ich finds auch klasse, wenn frauen haartechnisch immer in sich ruhen und keine veränderung vornehmen. aber jeder geht eben anders mit sich, dem leben und dem ausdruck seiner persönlichkeit bzw mit persönlichen veränderungen um.

mittlerweile stelle ich aber auch fest, dass die experimentierfreudigkeit enorm nachlässt. farbe mache ich gar nichts mehr. und nach dem letzten kurzhaarschnitt (den ich klasse fand) musste ich feststellen, dass es nicht in mein leben passt, alle vier wochen zum nachschneiden zu rennen. und dass ich meine "langen" (apl...) haare doch vermisse. und dass ich doch eher zurückhaltend als frech bin.
nun heißt es also wieder wachsen lassen. ich weiß nicht, ob ich jemals ein langhaar werde. vielleicht sind sie bald wieder kurz. vielleicht sind sie irgendwann schulterlang und ich merke, dass das perfekt für mich ist.
aber mit meinen 30 jahren bin ich haartechnisch schon etwas ruhiger geworden, im vergleich zu den jahren davor. ich fühle mich mittlerweile aber auch geerdeter und mehr angekommen bei mir.

ums nochmal kurz zu machen: haare und persönliche veränderungen gingen bei mir viele jahre einher. bin gespannt, wie sich die zukunft dahingehend gestaltet :)


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 09:28 
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Ich habe mir vor längerer Zeit mal einen Kurzhaarschnitt verpassen lassen, den ich ein paar Jahre lang in kleinen Veränderungen trug und mit dem ich sehr zufrieden war. Davor waren meine Haare immer so um APL. Warum genau ich das so wollte, weiß ich nicht mehr, bereut hab ich nichts obwohl ich mich auch vorher nicht wirklich unwohl mit den Haaren gefühlt habe.

Aber viele Leute kamen am Anfang ganz zögerlich zu mir, drucksten herum und sagten dann meist so was wie: "Hast du dich getrennt?" "Aber ihr seid schon noch zusammen?" etc.
Mir war gar nicht bewusst, wie stark ein Haarschnitt damit assozieert wird. Denn bei mir persönlich gab es diesbezüglich wirklich keine Beziehungsprobleme zu der Zeit :-D

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PP: viewtopic.php?f=21&t=23114


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 09:47 
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Als ich mich trennte -nach 23 Jahren Ehe-dachte ich,schulterlange Haare würden mir reichen.
Hab meinen Haarschmuck (wesentlich weniger und anders) verschenkt.
Bis ich merkte,das ich frisurtechnisch nicht mehr klar kam.
Mein Gedanke beim Kürzen:Es ging um Befreiung von Zwängen,um wiedergewonnende Freiheit.
Jetzt beim Länger werden geht es um Kreativität und Individualität.

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2b NHF: silberfuchs,
seit August 2014 färbefrei, MBL


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 09:50 
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:lol: Mein Freund hat damals nach grob einem Monat Beziehung seine Haare abgeschnitten, ohne Vorwarnung. Ich hab mir nix bei gedacht, bis eine Freundin gesagt hat, ob er sich jetzt trennen will? Aber naja, nach einem Monat ging es wohl wenn dann eher um das was zuvor war ;)

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1a C iii | ca MO: 130cm nach SSS | Mein Projekt

Mein Blog mit jeder Menge Frisuren, Anleitungen und Haarpflege
http://haartraumfrisuren.de


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 10:13 
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Zitat:
Ja, lange Haare sind mit viel Bedeutung aufgeladen und stehen für Weiblichkeit, Erotik, Attraktivität. Aber deswegen heißt es doch nicht, dass eine Frau mit einem radikalen Haarschnitt das alles von sich weist. Vielleicht definiert sie in dem Moment Schönheit einfach anders, als wir im LHN es tun?

Mir ist das einfach unbehaglich, wenn Langhaars latent despektierlich über die "feschen Kurzhaarschnitte" reden


Damit bin jetzt nicht ich gemeint, oder? Im Gegenteil, ich find ja auch, wenn man den Wunsch verspürt, sie abzuschneiden, sollte man es tun - und dann fühlt sich das bestimmt auch toll an! Und ich mag auch kurze Haare an anderen Frauen - nur mir stehen sie nicht so. Was ich meinte war, dass viele Menschen lange Haare automatisch mit mehr Weiblichkeit gleichsetzen, und dass ein Langhaar, welches diesen Wunsch nach Kürzung der Haare NICHT hatte, sich weniger weiblich vorkommen könnte, wenn sie dann ab wären.


Zitat:
ich finds auch klasse, wenn frauen haartechnisch immer in sich ruhen und keine veränderung vornehmen. aber jeder geht eben anders mit sich, dem leben und dem ausdruck seiner persönlichkeit bzw mit persönlichen veränderungen um.


Genau. Daran finde ich auch überhaupt nichts schlecht, falls das etwa den Eindruck machte! Im Gegenteil, ich finde das ist sehr praktisch, wenn es sich nicht auf die Haare auswirkt - vorallem für ein Langhaar ;-)! Auf der anderen Seite ist es aber auch ein schönes Gefühl, mit Farben und Schnitten zu spielen, wenn man den Wunsch danach verspürt, oder um Altlasten loszuwerden wie vorhin von jemandem erwähnt (genau das meinte ich. Nur rede ich lange um den heissen Brei rum und versuche zu erklären, während andere dies in einem einzigen Satz hinkriegen :wink: ), sich neu zu entdecken, sich auszudrücken, mit etwas abzuschliessen, oder dadurch eine neue Seite an sich kennenzulernen.

Zitat:
Mein Gedanke beim Kürzen:Es ging um Befreiung von Zwängen,um wiedergewonnende Freiheit.
Jetzt beim Länger werden geht es um Kreativität und Individualität.


Genauso ging es mir auch, als ich meine Haare radikal zurückschnitt. Und jetzt, wo ich sie wieder wachsen lasse.

Ich kann mich meinen Vorrednerinnen in vielem nur anschliessen und ich finde, es ist mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen, dass Haare eben nicht nur Haare sind, sondern sehr mit dem Menschen und seiner Gefühlswelt verbunden sind.

Man könnte meinen, die Haare speichern das ganze eigene Leben in sich :) :oops:

Wenn man dann einen (grösseren) Teil davon abschneidet, trennt man sich gleichzeitig von diesem Lebensabschnitt. Was seeehr befreiend sein kann.


Edit: Ich finde es noch wie vor interessant, wie viele hier im Forum offenbar mit den Jahren ruhiger werden, was dies anbelangt. Ich frage mich, hat das tatsächlich nur damit zu tun, dass man sich etwas "gefunden" hat, oder ob man in jungeren Jahren auch vermehrt auf Innere Veränderungen nach Aussen hin reagiert, und wenn man älter wird, dies dann nicht mehr so tut? Also dass man quasi gelassener reagiert auf Veränderungen im Leben? Oder liegt es nur daran, dass man, wenn man bereits schon einige Jahre hier verweilt hat, schon eine grosse Routine bekommen hat, das Leben in geregelteren Bahnen verläuft, vielleicht gar nicht mehr soviel Neues dazukommt, auf das man gross reagieren müsste? Obwohls bestimmt auch im Alter einschneidende Erlebnisse gibt....die frage ist, wirkt sich das dann noch auf die Haarveränderung aus, oder eher nicht mehr?


Zuletzt geändert von Lava am 18.09.2014, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 10:32 
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Hallo Lava,
ich zitiere jetzt mal nicht die langen Abschnitte, damit es einigermaßen übersichtlich bleibt ;)
Ich kann deine Ausführungen durchaus nachvollziehen und sehe sie auch in meinem Bekanntenkreis durchaus. Z.B. habe ich eine Freundin, die sich nach einer sehr unschönen Trennung neu eingekleidet hat, um sich, wie sie selbst sagte "neu zu erfinden". Und eine weitere, die nach bzw. bei einem Arbeitgeberwechsel sich für einen frechen Kurzhaarschnitt entschieden hat, um nicht mehr so niedlich zu wirken und nicht mehr so leicht ausgenutzt zu werden. Nur, klappt das tatsächlich? Bei Freundin 2 hat es geklappt, aber ich bezweifle, dass es am Haarschnitt lag - mehr an ihrem bewusst geänderten Auftreten. Und natürlich kann es einem helfen, anders aufzutreten, wenn man Kleidung/Frisur geändert hat. Ich glaube nur nicht, dass es so notwendig ist. Ich gebe dir Recht, im ersten Eindruck (!) geht es wirklich viel um Klamotten, Aussehen, Haltung etc. aber ich wage zu behaupten, dass die Leute, die einen "Riecher" dafür haben, welche Leute sie ausnutzen können, sich von einem frechen Kurzhaarschnitt nicht abhalten lassen. Ich glaube, die meisten Menschen schauen tiefer (bzw. die, die es nicht tun, können mir persönlich in der Regel gestohlen bleiben).
Das ist das was ich damit meinte, dass die Veränderung da ist, auch wenn ich mich nicht anders kleide - ich verhalte mich anders. Damit sende ich andere Signale, setze wahrscheinlich sogar aktiv Grenzen, die ich vorher nicht gesetzt habe (oder Öffne mich aktiv, was ich vorher nicht getan habe, im "Positiv-Fall"). Im Umkehrschluss, wenn ich meine Kleidung/Frisur verändere, aber mein Verhalten nicht, glaube ich wirklich nicht, dass jemand, der mich z.B. zuvor ausgenutzt hat, damit aufhören wird... und leider habe ich bisher häufiger erlebt, dass tatsächlich nur das Äußere geändert wurde, dann der Trugschluss stattfand "jetzt bin ich ein neuer Mensch, jetzt passiert mir sowas nicht mehr", das Verhalten aber gleich blieb und somit wieder zu ähnlichen Situationen geführt hat. -> Ich denke, es kann funktionieren, sich Äußerlich zu ändern, um eine innere Änderung zu reflektieren, aber zu oft wird es bei der äußerlichen Änderung belassen und es wird dadurch gar nichts erreicht.

Aber wie ich zuvor schon geschrieben habe, sehe ich auch durchaus Zusammenhänge mit dem eigenen Selbstbild und dem (auch dadurch beeinflussten) Umfeld: Ich habe z.B. durch mein Studium ein sehr technisch geprägtes Umfeld. Ich werde da nicht anders behandelt, wenn ich mich hübsch mache oder nicht - ich glaube, viele Leute in meinem Umfeld nehmen das kaum wahr bzw. ihnen ist es überhaupt nicht wichtig. Insofern glaube ich auch nicht, dass ich da anders behandelt werden würde, wenn ich meine Kleidung/Frisur verändere.

Außerdem glaube ich, es gibt nach besonderen Erlebnissen vielfältige Möglichkeiten für Veränderungen (sofern man das Bedürfnis dazu hat - nichts zu ändern bietet ja manchmal auch eine Art "Sicherheit", insofern wird tatsächlich nicht jeder so ein Bedürfnis zu Veränderungen verspüren) - z.B. kann man auch die Wohnung umdekorieren, ausmisten oder umziehen nach einer Trennung.

Zitat:
Diesen Gefühlen nachzugehen, sofern sie kommen, halte ich auch für wichtig. Selbst wenn das bedeutet, dass der Traum vom langen schönen Haar dann etwas in die Ferne rückt.... denn: Der Weg ist manchmal das Ziel. Nur stur und blind seinem Ziel hinterherzurennen, könnte eher schaden als nutzen. Deswegen sagte ich auch: Am Ende hat man lange tolle Haare, hat offenbar sein Ziel erreicht, aber ist dennoch unglücklich.


Ich kann mir halt einfach nur nicht vorstellen, dass jemand unglücklich wird, wenn er an seinem Längenziel festhält trotz neuem Lebensabschnitt oä. Wenn der Drang zur Veränderung da ist, gibt es ja noch andere Möglichkeiten den auszuleben. Im Gegenteil ließt/hört man ja öfter, dass Leute z.B. gerne lange Haare wollen, aber es einfach nicht schaffen und sie immer wieder schneiden lassen - wegen irgendwelchen "Lebensabschnittsereignissen". Das schneiden bringt dann kurzfristig vielleicht Erleichterung, langfristig ärgern sich diejenigen vielleicht aber darüber, dass sie ihrem Ziel schon so nahe waren und doch wieder geschnitten haben. Vielleicht kann es also eher "unglücklich" machen, wenn man diesem Drang allzu leicht nachgibt. (Unglücklich in Anführungszeichen, weil ich glaube, egal welches Schönheitsideal man hat, man kann auch glücklich sein ohne es zu verkörpern).
Und, wie ich oben schon ausgeführt habe, ich denke, das Entscheidende ist wirklich die INNERE Änderung, die dann zu Verhaltensänderungen führt. Wenn man das schafft, wird man, daran glaube ich fest, glücklicher sein - egal ob mit äußerer Reflektion oder ohne.

Edit/Nachtrag: Ich denke, die Absicht zur inneren Veränderung ist oft da, sie wird dann aber im laufe der Zeit wieder "vergessen" - man rutscht ja leider sehr schnell in irgendwelche eingefahrenen Verhaltensweisen zurück. Besonders da ist dann dieses "Ich hab ja jetzt eine neue Frisur/neue Klamotten, also bin ich jetzt anders" ein gefährlicher Trugschluss. Verhaltensänderungen brauchen einfach meist *länger* als sich neu einzukleiden oder sich die Haare schneiden zu lassen.


Zuletzt geändert von Sommer am 18.09.2014, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 10:36 
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Puh, also ich hatte schon xmal lange und wieder kurze Haare. Ich muss mal überlegen was der Anlass war.
1. Schnitt von terminal (MO) auf BSL mit 12. Hatte vorher immer Zöpfe und wollte mal offen tragen, und aussehen wie Heather Thomas :kicher: Eltern waren zwar geschieden, bzw in Scheidung, hatte damit aber nix zu tun.
2. dann immer kürzer auf Kurzhaar, weil die offenen Haare genervt haben und die Frisuren scheiße waren und die Haare fettig (Pubertät)
3. blonde Strähnchen..... Umzug und alle Freunde weg.... auch nicht bewusst eher so ne Laune.
4. blonde Strähnchen wieder weg. Weil: sah doof aus.
5. Wachsen lassen, weil die Haare so schnell wachsen, dass Pixie nach 2 Wochen wieder doof aussieht.
6. jahrelang lang gehabt, geschnitten, weil Klett und Spliss genervt haben
7. jahrelang halblang rumgerannt, immer geschnitten, wenn das Bürsten zur Qual wurde
8. Depression gehabt, keinen Bock mehr auf Haarpflege, Antidepressiva bekommen, neuer Lebensabschnitt, Haare abgeschnitten auf Pixie und Schwarz gefärbt (war das einzige Mal, wo ich so ne bewusste: ich verändere jetzt was-Entscheidung getroffen hab). Wollte gerne einen Strubbelkopf haben.
9. Farbe auf 6mm rausschneiden lassen, weil färben ist doof und Indigo macht die Silberlinge türkis. Damals beschissene Lebenssituation, war mir grad recht, dass ich aussah wie'n Sträfling. Hab mich auch so gefühlt. Selber geschnitten, Küchenschere, rumgesäbelt, irgendwie drauflos, kein Geld und keinen Bock auf Friseur
10. wachsen lassen, weil keinen Bock mehr auf Schneiden.
11. abgeschnitten, weil keinen Bock mehr auf gezerre.
12. wachsen lassen, weil keinen Bock mehr auf schneiden.
13. Entdeckung der Silikon"pflege" :kicher: oooh, meine Haare glänzen und lassen sich kämmen, toll, ich will noch mal lang, bevor ich sterbe...... dann auch immer wieder 1x/Jahr Friseur mit Spliss raus und U-Kante.
14. 2010 beschlossen noch mal TL testen zu wollen, mit Silis und Küchenscherensplissschnitt *hust*
15. 2013 LHN entdeckt, Schönheit meiner Haare wiederentdeckt, Frisurenwunderwelt entdeckt, und festgestellt, dass Haarzucht grad bei latenten oder rezidivierenden Depressionen sehr nützlich sein kann um die Sorgfalt und Fürsorge für den eigenen Körper aufrecht zu erhalten.

_________________
Statement-Yeti 8) FTE, "drei Haare kurz vor Knöchel" oder so.
*PP* *Gral* *YouTube*
Nur noch selten hier, aber per PN erreichbar. Neue Heimat


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 13:09 
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Sommer: Jetzt verstehe ich besser, was du meintest.

Meine Gedanken dazu: Bei einem grossen Einschnitt im Leben greifen viele Leute ganz intuitiv nach der Schere. Vielleicht liegt der Grund dafür viel tiefer, als man meinen könnte. Vielleicht haben Haare wirklich viel mit einem selber zu tun, und ein Haarschnitt könnte viel mehr Veränderung bringen, als dass es ein Wohnungsausmisten je könnte?!
Ich zb. habe meinen Radikalschnitt unmittelbar und komplett ungeplant nach einem einzigen Telefonanruf getätigt (und es auch nicht bereut). Carmela, und viele andere, haben ganz ähnliche Erfahrungen gemacht:

Zitat:
Als ich von meinem Vater am Telefon erfuhr, dass meine Mutter soeben verstorben war (ich lebe 700 km weiter südlich von meiner Heimatstadt) hatte ich das Gefühl zu ersticken. Ich stand vor dem Spiegel und konnte gar nicht anders, als mir auf der Stelle einen Pony zu schneiden. Danach konnte ich wieder durchatmen.


(darf ich das zitieren?)

Die Frage ist, warum tun wir das? Das Verlangen danach setzt sofort ein (in unseren Beispielen), und dieses Gefühl scheint ja von ganz tief Innen zu kommen. Wie falsch kann so ein Empfinden sein? Ich glaube das ist was total intuitives....vielleicht weiss da der Bauch einfach mehr, als der Kopf?
Irgendwoher muss dieses Gefühl doch herkommen, und dass es nicht auf Überlegungen beruht, dürfte klar sein.

Bei solchen Sachen ist dann meine Devise: Am besten einfach dem Gefühl folgen und sich nicht dagegen wehren. Es wird schon einen Grund haben.
Ich kenne persönlich niemanden, den dieses Gefühl in die Irre geführt hätte. Alle meine Bekannten, die einen sehr starken und ev. auch plötzlichen Drang hatten, sich die Haare abzuschneiden, fühlten sich danach befreit und bereuten es nicht.
Natürlich geht das Leben dann weiter...und es kann gut sein, dass man es irgendwann bereut. Nämlich dann, wenn man wieder etwas weiter ist (das kann allerdings auch sehr lange dauern!), wieder in einem anderen Gefühl, anderen Phase, mit einem anderen Ziel ---> zb. Haarlänge. Dass es einem dann wehtut, dass man nun so kurze Haare hat und soweit weg ist von seiner Traumlänge, das ist klar. ABER was man nicht vergessen darf: Damals hat man diesen Schnitt wirklich gebraucht! Und in der Zeit, in der man die kurzen Haare hatte, ging es einem ja gut und man fühlte sich eins mit seinen Haaren und seiner Umwelt. Das finde ich sehr wichtig!
Und wie man sich gefühlt hätte und was es für Auswirkungen auf einen gehabt hätte, wenn man diesem starken Drang damals nicht nachgegangen wäre, das will ich mich lieber nicht ausmalen! Denn wie gesagt: "es wird schon seinen Grund haben" - davon bin ich einfach überzeugt. (Ich habe selbst schon mehrmals versucht, diesen Gefühlen nicht nachzugeben. Mit dem Resultat, dass sie immer und immer stärken wurden, bis ich irgendwann nachgeben musste. Und das war auch ok so. Ich frage mich, wie weit wäre das noch gekommen? Hätte ich mich immer weiter schlechter und schlechter gefühlt, wenn ich dem nicht nachgegangen wäre? Ich vermute es. Denn offenbar wollte es gelebt werden, ganz egal, wie toll oder nicht toll ich das zu dem Zeitpunkt grade fand! Aber als ich es dann tat, kam die Erleichterung)

Die Gunst der Stunde nutzen, sozusagen. Wenn man in dem Moment ganz genau verspürt, dass dies das Richtige ist, dann sollte man es vermutlich tun. Es muss und kann wohl auch nicht das richtige für das restliche Leben sein! Aber der MOMENT ist doch wahnsinnig wichtig!

Ich könnte das hier auch mit einem Wohnungswechsel vergleichen. Ich bin selbst auf dem Land aufgewachsen, an einem absolut idyllischen Ort. Mit viel Natur, vielen Tieren, viel Ruhe, einem eigenen grossen Garten…
Jetzt in meinem Alter, mit meinen Erfahrungen und Bedürfnissen hört sich das absolut fantastisch und erstrebenswert an. Nur damals sah ich das anders. Ich habe gelitten, wollte weg, wollte in die Stadt, wollte Abenteuer erleben, wollte feiern, nur zum Schlafen heimkommen und ansonsten Party machen, wollte dass was los ist, wollte viele Menschen sehen…..Stille? Ruhe? Abgeschiedenheit? Bloss nicht!

Ich zog weg und machte das, was sich für mich in dem Moment richtig anfühlte. Und dies für eine sehr lange Zeit. Und es ging mir gut.
Mittlerweile bin ich da wieder rausgewachsen. Sehne mich nach der Natur, der Abgeschiedenheit, der Ruhe….bedeutet das nun, dass ich einen Fehler gemacht habe? Dass ich besser gleich dort geblieben wäre, dieser "Phase" besser keine Beachtung geschenkt hätte, dann dann hätte ich jetzt noch immer mein Häuschen in der Natur, welches ich jetzt ja so sehr anstrebe?

Die Antwort ist: nein! Ich habe keinen Fehler gemacht. Ich bin meinem Gefühl gefolgt und für diesen langen oder kurzen Moment, war es genau das, was ich gebraucht hatte.

Das Leben besteht doch nur aus einzelnen Momenten. Warum diese opfern für etwas zukünftiges, das noch nicht eingetroffen ist? Etwas von dem man denkt, dass man es will, dass man es braucht.... aber vielleicht kommt alles ganz anders? Und oft weiss man gar nicht, wozu etwas noch gut sein kann später. Man schenkt dem vielleicht gar keine Beachtung, denkt "darauf kann ich doch verzichten, das ist nicht so wichtig"....aber es war es dann schlussendlich doch!
Auf die Gegenwart zu verzichten für die (komplett ungewisse) Zukunft, ohje, das ist schon recht heftig.

Einen Input soll man ausnutzen, am besten in dem Moment, in dem er kommt.

Vielleicht muss man sich auch die Frage stellen, warum der Wunsch nach langem Haar so wahnsinnig gross ist? Was für ein Gefühl will man damit erreichen? Und könnte man das nicht auch durch etwas anderes, "gesünderes" erreichen? (Denn mit den eigenen Haaren oder Haarlänge nicht zufrieden zu sein und einem Ideal hinterherzutrauern, finde ich nicht gerade gesund. Oder fühlt ihr euch dabei etwa total glücklich und zufrieden? Oder denkt ihr wie ich nicht meist:"ach, das wäre sooo schön, hätte ich so lange Haare....") Hat man momentan denn ein Defizit? Was hat man jetzt noch nicht, was man glaubt, mit langen Haaren dann automatisch zu besitzen?
Haare züchten ist doch auch SEHR auf die Zukunft bezogen. Nicht ohne Grund gibt es den Haaranorexie-Thread! Scheinbar sind viele mit ihrer (oft bereits schon sehr langen) Haarlänge unzufrieden, wünschten sich so und soviel mehr Haarlänge, weil sie denken, dann wären sie zufriedener.

Also: Was genau ist es, von dem man denkt, man kann es nur mit langen Haaren fühlen, aber jetzt mit etwas kürzeren noch nicht? Das hört sich für mich recht schräg an. Tatsächlich nach einer Art Defizit, das man hat. Offenbar vermisst man im jetzigen Moment etwas. Irgendwas fehlt, und man glaubt, es nur mit langen Haaren erreichen zu können. (Ich zähle mich übrigens ebenso zu dieser Gruppe und werde mir darüber mal Gedanken machen!)
Wäre es nicht viel angenehmer, man fände in sich selbst dieses tolle Gefühl, diese Zufriedenheit, und zwar im Hier und Jetzt, und nicht in der Zukunft, und erst, wenn die Haare dann "endlich lang" sind?! Und wer sagt denn, dass wir dieses Gefühl auch tatsächlich erreichen, wenn dann die Haare mal lang sind? (Man sieht ja auch hier im Forum dass viele sie länger und länger wachsen lassen, aber nie kommt der Moment, indem man zufrieden ist!)

Ich will jetzt aber nicht alle User über einen Kamm scheren. Ich bin mir sicher es gibt viele User/innen hier, die bereits zufrieden sind oder die Haare auch aus komplett anderen Gründen haben wachsen lassen und/oder sich auch nicht so stark über ihre Haare definieren. Viele tun es aber doch, und um die ging es mir hier. Und ich zähle mich da dazu.

Das hier sind übrigens meine Gedanken, da muss mir auch keiner zustimmen und darf das gerne anders sehen. Ich versuche nur selbst, mich dem Ganzen anzunähern….und merke dass ich scheinbar vom Thema abkomme, aber wiederum dann doch nicht.

Ich glaube dass ich Sommers Aussage für mich gerade nähergekommen bin:
Zitat:
Und, wie ich oben schon ausgeführt habe, ich denke, das Entscheidende ist wirklich die INNERE Änderung, die dann zu Verhaltensänderungen führt. Wenn man das schafft, wird man, daran glaube ich fest, glücklicher sein - egal ob mit äußerer Reflektion oder ohne.


Nur: Du redest hier vorallem von inneren Entscheidungen und Gefühlen, die besser auch nur im Inneren bleiben sollten (da sie ja sonst die "Zukunft" [langes Haar] kaputtmacht. - Meine Einstellung zum Thema ferne Zukunft und Gegenwart hab ich oben bereits erwähnt). Das mit "die Einstellung findet besser nur im Innern statt" sehe ich ein wenig anders. Ich glaube wirklich, dass man seinen "Eingebungen" folgen sollte. Und wenn mir diese Stimme sagt: "Die Haare müssen ab, und zwar sofort!"….dann wird das für den Moment das Richtige sein. Und wer weiss, was ich damit befreie? Was ich damit erlösen konnte, vielleicht? Oder was sich für mich damit eröffnet, oder später eröffnen wird, von dem ich keine Ahnung hatte, dass dies auf mich zukommen könnte, oder dies überhaupt möglich wäre? Wer weiss wozu das sonst noch gut war?

....Hingegen, sich dagegen wehren wegen irgendeiner fernen Zukunfft...von etwas von dem man denkt, dass man es will, und dass sich das in dieser fernen Zukunft noch genauso anfühlen wird, wie man sich das jetzt im Kopf ausmalt...das finde ich etwas gefährlich. Man nimmt sich ausserdem die Chance, dass sich etwas in diesem Moment entwickeln kann, dass sich offenbar so gerade "zeigen" möchte….

Ich glaube, es geht bei dem Thema um 2 verschiedene Dinge für mich: Das eine ist das Gefühl, das du beschreibst, Sommer, dass es besser ist oder sich besser anfühlt, wenn man es nicht "nötig" hat, ein inneres Gefühl auch nach Aussen hin "zeigen" zu müssen. Das hört sich für mich auch sehr schön an. Das schliesse aber auch lange Haare für mich ein. Denn aus irgendeinem Grund will ich ja lange Haare und will auch, dass die Leute sie sehen...da könnte ich ja genauso sagen: Das habe ich nicht nötig! Ich weiss wer ich bin, ich bin zufrieden mit mir, ich habe es nicht nötig, durch lange Haare aufzufallen! (Den Wunsch habe ich tatsächlich....)

Das andere ist aber: Haben wir das wirklich so im Griff und/oder steckt da etwa noch mehr dahinter, als meinen Mitmenschen bloss etwas mitteilen zu wollen oder besser oder interessanter auszusehen o.ä.? Wenn ich zb. den Drang nach superkurzen Haaren verspüre, dann weiss ich jetzt für mich, dass dies bestimmt nichts damit zu tun hat, dass ich ein Gefühl bei anderen Menschen für mich auslösen möchte. Aber auch hier kann man das natürlich bewusst deswegen machen wollen. Nur: Mir stehts nicht, und wenn ich plötzlich den Wunsch nach kurzen Haaren habe, dann hat das einen viel tieferen Grund als mein Äusseres (welches bedeutend schlechter aussehen wird, das weiss ich bereits), und hat nichts mit meiner Wirkung auf andere Menschen zu tun, sondern nur mit mir selbst. Was das genau ist, und woher das kommt, weiss ich allerdings nicht. Ich spüre nur intuitiv, dass es momentan das richtige für mich ist, dies zu tun. Und die sehr befreiende oder "ich fühl mich jetzt wieder mehr ich selbst, oder eins mit dem Universum oder was auch immer"...dieses Gefühl das dann auftritt, wenn man dieser Eingebung gefolgt ist, gibt mir recht. Zeigt, dass man sich darauf verlassen kann.

[quoteZ.B Und natürlich kann es einem helfen, anders aufzutreten, wenn man Kleidung/Frisur geändert hat. Ich glaube nur nicht, dass es so notwendig ist. Ich gebe dir Recht, im ersten Eindruck (!) geht es wirklich viel um Klamotten, Aussehen, Haltung etc. aber ich wage zu behaupten, dass die Leute, die einen "Riecher" dafür haben, welche Leute sie ausnutzen können, sich von einem frechen Kurzhaarschnitt nicht abhalten lassen. Ich glaube, die meisten Menschen schauen tiefer (bzw. die, die es nicht tun, können mir persönlich in der Regel gestohlen bleiben).[/quote]

Kann ich so unterschreiben. Und auch wenn ich blonde oder braune Haare habe, kurz oder lang, ich bin der Mensch, der ich bin, und über kurze oder lange Zeit bemerken auch die Leute um mich rum, wer ich wirklich bin. Wenn ich dann zb. einen Pixie trage, um selbstbewusster rüberzukommen, es allerdings gar nicht bin...ja da stimm ich dir zu, dann hilft es auch nicht, wenn ich mich auf eine bestimmte Art kleide oder meine Haare zurechtmache, um einen "bewusst geplanten" Eindruck bei anderen Menschen zu erwecken/erzwingen. Weil die wahre Natur kommt ja trotzdem durch das Äussere hindurch!

Nur eben wieder: "ob es notwendig" ist...das ist der Knackpunkt. Ist das wirklich die eigene Entscheidung? Vielleicht ist es noch notwendig, in einer Zeit, in der man noch auf der Suche ist. Vielleicht ist es aber genauso notwendig, wenn man sich bereits gefunden hat und zu sich und seinem Äusseren stehen kann. Und zufrieden mit seinem Leben ist. Dann möchte man vielleicht nicht mehr bewusst einen ganz bestimmten Eindruck hinterlassen, um etwas zu erreichen....aber es kann ja trotzdem passieren, dass man eine starke Eingebung hat, bei der man fühlt, dass man sie umsetzen muss. Auch WENN es das Äussere mit einbezieht. Eben: Wo kommt das her? Es kommt halt einfach. Und wird seine Berechtigung haben. Und es scheint mir nicht halt zu machen wenn man dann mal alt und grau ist. Ich glaube, man dürfte hier nicht sagen: Veränderung soll sich ausschliesslich im Innern vollziehen. Wenn man sich da einschränkt, wird’s ev. unangenehm. Wenn etwas raus will, will es raus. Ob man jetzt 20 und unsicher oder 60 und gefestigt ist….


Ps: Sorry für die furchtbar langen, schlecht gegliederten Texte :(


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 13:36 
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Langsam stelle ich mir die Frage des "warum" nicht nur nach der Länge der Haare....könnte man dann nicht direkt sagen: Warum überhaupt schöne Haare? Gesunde Haare? Warum aufregen über zu krauses oder zu glattes Haar? Warum versuchen, das Haar möglichst schön zu machen?
Geht es da nicht auch um den Schein nach Aussen? Um quasi "unwichtiges"? Will man nicht automatisch etwas bei anderen Menschen erreichen, einen bestimmten Eindruck hinterlassen, und zwar egal wie zufrieden und gefestigt man scheinbar ist? Warum machen wir uns überhaupt Gedanken um unsere Haare...oder unser Aussehen....
Könnte man nicht sagen: Geht mal nach Afrika und erfahrt das Leid dort. Dort schert sich keiner darum, was du anhast, oder ob deine Haare gut sitzen....dort sind andere Werte wichtig!
Bei uns hingegen wird darauf geachtet und Wert darauf gelegt. Und ich denke, das betrifft uns alle hier, egal wie sehr wir glauben, dass uns die Meinung anderer Leute nicht interessiert..... trotzdem richten wir uns bis zu einem gewissen Grad danach.


Edit:
Noch was: Wie würdet ihr euch fühlen, wenn euch jemand jetzt eure schönen langen Haare abschneidet ( :cry: )? Wärt ihr nicht komplett entsetzt? Wo wir uns doch so Mühe geben, sie hegen und pflegen, und sie möglichst lange züchten wollten?
Sind wir denn nicht ZU abhängig von unseren Haaren? Definieren wir uns zu sehr über unsere Haare? Bin ich nicht genau derselbe Mensch, ob mit kurzen oder langen Haaren? (Ja, ein (ungewollter) Haarschnitt verändert uns, macht etwas mit uns. Doch wenn man deswegen dann fast schon durchdreht....ist das dann noch gesund? Ist das nicht ein Überbewerten der Haare und ein Abwerten der eigenen Persönlichkeit, dem, was mich wirklich ausmacht?) Was ist, wenn ich krank werde, und alle meine Haare verliere? Bin ich dann weniger wert? Wohl kaum....

Bei anderen Menschen sagen wir schnell: Ach, ich liebe dich auch, wenn du dick bist. Oder mager. Wenn du eine Glatze oder ein paar zusätzliche Falten bekommst.
Und das meinen wir auch so! Denn was zählt sind ganz andere Dinge. Und ich liebe meine Schwester trotzdem, obwohl sie ganz grässliche kaputte Haare hat! :mrgreen:
Nur, wie ist das bei uns selbst? Bei uns selbst sind wir viiiiiel pingeliger....bei uns selbst reicht das nicht.

Oder seh nur ich das so....

Aber...ich drifte ab....ohje und wie ;-)


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 14:14 
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Hallo Lava,
wenn dir und anderen es hilft, eine Entscheidung/Veränderung auf diese Art und Weise nach außen zu tragen, dann will ich euch das nicht miesreden :) Tut es! - Das ist auch ein bisschen das, was ich meinte, dass da das persönliche Selbstbild und Umfeld ein wichtiger Faktor ist, ob man dieses Bedürfnis überhaupt hat.
Im Übrigen habe ich schon sehr ähnlich emotionale Posts über die "Befreiung" durch Ausmisten gelesen - ist wahrscheinlich auch wieder eine persönliche Sache.
Worum es mir ging: a) Wenn jemand das nicht tut, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass er/sie sich damit schadet und besser dran wäre, wenn er/sie es täte.
b) Wenn jemand das tut, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass es ihm hilft, siehe das Beispiel mit dem frechen Kurzhaarschnitt und dem Selbstbewusstsein. Und leider kenne ich persönlich Beispiele dafür...

Zitat:
Ich glaube, man dürfte hier nicht sagen: Veränderung soll sich ausschliesslich im Innern vollziehen. Wenn man sich da einschränkt, wird’s ev. unangenehm. Wenn etwas raus will, will es raus. Ob man jetzt 20 und unsicher oder 60 und gefestigt ist….

Da muss ich dir (leider) aus eigener Erfahrung recht geben. Jedoch - auch aus meiner Erfahrung - ändern solche Dinge wie Haare abschneiden nicht das eigentliche "Problem" (den Grund, aus dem man eine Veränderung braucht/wünscht). Die Veränderung soll und darf gerne raus, indem man sich anders verhält, Grenzen setzt, sich Trauerzeit oder unangenehme Emotionen zugesteht, das Umfeld ändert etc. Ich glaube, in sehr vielen Fällen ist das wesentlich wirksamer als Dinge (z.B. die Haarlänge) zu ändern, die mit dem Problem eigentlich nur wenig bis gar nichts zu tun haben. Vielleicht brauchen manche Leute tatsächlich so etwas als "Übergangsritus" wie auch schon im Thread angesprochen, aber als alleinige oder Hauptmaßnahme halte ich es nicht für so wirksam... vielleicht hilft es bei einem wirklich krassen Haarschnitt (von lang auf 5mm oder sowas), das Umfeld aufmerksam zu machen, dass irgendwo was im argen liegt...
... aber wie schon erwähnt: Ich sehe sowas leider zu oft nur als "Ersatzhandlung" ausgeführt ohne dass die eigentlichen Probleme angegangen werden (oder, wie auch schon erwähnt, das angehen der Probleme verpufft dann, weil sich lange eingeschliffene Verhaltensmuster wieder durchsetzen etc aber man braucht sich darum keine Gedanken mehr machen, weil man hat ja eine neue Frisur und ist dadurch ein neuer Mensch).


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 14:29 
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Noch ein Nachtrag: Hier im Thread sind ja auch viel krassere Fälle geschildert als "nur" eine Trennung. Wie ich bei sowas (z.B. einem Todesfall der Eltern) reagieren würde, weiß ich (zum Glück) noch nicht - vielleicht ginge es mir sogar ähnlich.... das weiß man ja erst, wenn es mal so weit ist. Ich beziehe mich in meinen Ausführungen wirklich auf die "alltäglicheren" Veränderungen...


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 14:41 
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Lava, Dein Drang, Dir in belastenden Situationen spontan die Haare abzuschneiden, macht für mich den Eindruck von selbstverletzendem Verhalten. Dir in die Haut zu ritzen traust Du Dich wohl glücklicherweise nicht, und Haareschneiden fällt anderen Menschen nicht sofort als Autoaggression auf, was es für Dich "einfacher" macht. Aber bedenklich finde ich das schon.

Der Wunsch von Frauen nach langem gesundem Haar ist ganz natürlich. Langes, glänzendes Haar signalisiert gute Gesundheit und so also auch Fruchtbarkeit. Auch wenn wir verstandesmäßig solche Gründe vielleicht ablehnen, sind wir biologisch gesehen oft noch Urmenschen und springen auf solche Reize an.

Wenn Du Dir immer wieder die Haare abschneidest, ist es klar, dass langes Haar für Dich immer nur etwas ist, was Du vielleicht in Zukunft mal erreichen willst. Für die meisten hier ist es aber die Gegenwart, die sie genießen können und sich freuen, wenn es vielleicht in Zukunft noch besser wird. Mit langen Haaren wartet man nicht ständig auf etwas.

Und übrigens wird auch in armen Ländern wert auf gutes Aussehen gelegt, oft sogar mehr als in Deutschland, wo alles so leicht zu haben ist. Nur haben andere Kulturen manchmal andere Schönheitsideale und andere Methoden, ihre Schönheit zu pflegen. Vielleicht unterschätzt Du arme Länder deshalb.

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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 14:43 
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Also das finde ich nun wirklich zu weit gegriffen, Wuschlon.

Übrigens ist bisher noch niemand auf meinen Post eingegangen, wo ich davon spreche, dass ein Haarschnitt nicht dasselbe ist die "Selbstverstümmelung". Diese ist nämlich irreversibel, ein Haarschnitt in der Regel nicht.

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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 14:52 
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Naja, so einfach reversibel ist ein Haarschnitt auch nicht. Es dauert sehr, sehr viele Jahre bis das Haar lang wächst. Auch Wunden heilen irgendwann wieder. Menschen, die sich selbst verletzen, hacken sich ja im Normalfall nicht gleich einen Arm ab.
Die Art, wie Lava von ihrem Schneidedrang schreibt, macht mir sorgen. Aber natürlich kenne ich sie nicht persönlich und weiß nicht, ob sie wirklich psychische Probleme hat. Das kann nur sie selbst beurteilen.

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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 14:53 
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Für mich ist es ein deutlicher Unterschied, sich die Haare zu schneiden und sich selbst eine Wunde zuzufügen. Die Haare zu schneiden tut nicht mal weh.

Trichotillomanie, also das zwanghafte Ausreißen von Haaren, würde ich schon problematischer sehen.

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