1. Mag ja sein, dass man selbst schuld ist, wenn man Bilder ohne Kennwortschutz ins Netz stellt. Sehe ich auch so, weshalb man von mir niemals ein Bild im Netz finden wird. Die Dame ist hier dennoch nicht anwesend und kann sich nicht dazu äußern. Ebenso wenig kann sie sich dazu äußern, warum sie mit ihrer Länge einen Wettbewerb gewonnen hat, dessen thematischer Inhalt ein ganz anderer war. Ganz zu schweigen davon, dass es nicht ihre "Schuld" ist, dass sie gewonnen hat. Nach einem Rat suchte sie hier, soweit ich das sehen kann, bisher noch nicht.
2. Hier im Forum gibt es nicht wenige, die zumindest kurz nach ihrer Anmeldung Haare in ähnlicher Qualität, bei weitem aber weniger Länge hatten. Ich kann mich nicht erinnern, irgendwo ähnlich verletzende Worte dazu gelesen zu haben, wie man sie hier gerade vom Stapel lässt. Würde sie sich tatsächlich (was ich nach diesem Thema ehrlich gesagt nicht glaube) hier im Forum anmelden und um Meinung und Rat bitten, würde keiner sagen, die Haare sähen angefressen, zippelig etc. aus, sie müsse dringend ein riesiges Stück an Länge einbüßen. Wenn so ein Schritt überhaupt empfohlen wird, dann immer auch mit Alternativen, wie man die Länge beim Rauszüchten der Farbe nicht einbüßen muss. Hier gibt es zudem mehr als genug Leute, die eine ungeschnittene Kante ähnlich der Haare auf dem Bild haben. Komischerweise las ich bisher noch nicht einen Ratschlag an diese Personen gerichtet, eine Mindestlänge abschneiden zu müssen, weil es ***bitte obige Beschreibungen + x einfügen*** ausschaut. Es ist eine reine Geschmacksfrage, ob man eine geschnittene oder ungeschnittene Kante bevorzugt.
3. Ich glaube, dass wenn der Ansatz frisch blondiert wäre, würde das ganz anders aussehen.
4. Wären beim Fotografieren noch dazu andere Lichtverhältnisse, sähe die Kritik mancher hier sicher wesentlich anders aus.
5. Hat die Dame einen Ansatz, der mir nicht danach scheint, frisch gewaschen zu sein, was die Optik hinsichtlich des farblichen Ansatzes noch mehr unterstützt. Hier im Forum bekommt man haufenweise Tipps, wie man fettige Ansätze verbergen kann, was ich auch voll unterstütze und selbst praktiziere. Aber als ungepflegt muss man die Haare, nur weil sie auf dem Bild zum Längenbeweis gerade mal offen sind, jetzt nicht gleich abstempeln. Ungepflegt ist für mich persönlich was ganz anderes.
Mein persönliches OT-Fazit: Unehrliche Komplimente und Leute die sehr gerne die ungeteilte Aufmerksamkeit der Allgemeinheit fordern, gibt es hier jede Menge. All jene, die wirklich akute und nennenswerte Probleme haben, versinken unter denen, die nur nach Aufmerksamkeit heischen. Jeder Mensch, der ernsthaft Hilfe sucht, sollte zu konstruktiver Kritik fähig sein. Erntet man statt dessen nur Mitleid und zum Trost falsche Komplimente, kommt sich so mancher an solchen Stellen vermutlich reichlich veräppelt vor. Entweder man macht ein Kompliment, weil man das auch so meint, oder man lässt es. Ich selbst springe aus Mitleid auch regelmäßig auf Menschen an, die ungeteilte Aufmerksamkeit fordern. Allerdings versuche ich denen mit konstruktiven Anregungen zu helfen. Ist eine solche Person nicht dazu in der Lage sich helfen zu lassen, verschwende ich nicht weiter meine Kraft.
Es geht mir hier auch gar nicht nur um diese eine Person, sondern eben um solche, die vielleicht eine ähnliche Haarstruktur/Länge haben, sich anmelden wollten und durch diverse Kommentare hier direkt abgeschreckt werden. Andere wiederum melden sich an, gerade weil sie aufgrund der vielen unehrlichen Komplimente denken (etwas übertrieben geschrieben): egal wie ich aussehe, hier bekomme ich für fast alles ein Kompliment. Manchen scheint hier die Tragweite diverser Kommentare (Komplimente genauso wie Lästereien) nicht ganz bewusst zu sein. Eines sehe ich freilich ganz klar: es gibt sehr viel schlimmere Plattformen im Netz, aber muss man sich damit unbedingt messen?
Von Neid würde ich hier auch eher nicht sprechen, sondern davon, dass man gerne auf Kosten anderer das eigene Selbstbewusstsein steigert, indem man eine andere Person (in diesem Fall die Dame auf dem Bild) durch lästern tiefer stellt. Durch Gruppenzwang lassen sich manche direkt mitreißen, obwohl sie sonst vielleicht nicht unbedingt Lästermäuler sind. Für eine gesunde Gemeinschaft mit fortwährendem Bestand ist DAS jedenfalls nicht erstrebenswert.
Ich bin ein Verfechter der freien Meinungsäußerung und möchte meine persönliche Auffassung dazu erläutern: wie einige schon schrieben, kommt es immer darauf an, wie eine Meinung oder konstruktive Kritik vorgetragen wird. Schöne Beispiele dafür wurden bereits genannt. Eine weitere Nuance der freien Meinungsäußerung ist in meinen Augen: muss ich immer zu den negativen Dingen etwas sagen, wenn es genügend andere Dinge der positiven Seite gibt, die mindestens genauso nennenswert wären? Negative Dinge äußere ich nur dann, wenn das Gleichgewicht zwischen + und - deutlich hinkt und wenn ich guter Hoffnung bin, dass man durch die konstruktive Kritik etwas ändern kann. Eine Voraussetzung dafür ist logischerweise, dass der Adressat anwesend ist. Und genau das soll mein Beitrag zu diesem Thema sein: konstruktive Kritik an der Stelle, die es betrifft, in der Hoffnung, es möge sich etwas zum Positiven hin ändern.
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