Tender Poison hat geschrieben:
Aber vielleicht hat Dein HA einfach aufgehört und es hat gar nicht unbedingt mit dem Kämmen zu tun?
Ich bin mir sehr sicher, dass es eine Mischung aus beidem ist. Mein Haarausfall ist definitiv besser geworden bzw. aktuell komplett weg. Es sind immermal ein paar kurze Phasen dazwischen, in denen es wieder mehr wird, aber die sind glücklicherweise sehr selten geworden. Trotzdem kommen auch jetzt bei Waschen und beim Entwirren wesentlich weniger Haare mit raus als vor meiner Zeit des Haarausfalls, sprich zu "Normalzeiten". Das Nicht-Kämmen mache ich aus unterschiedlichen Gründen. Es strapaziert die Haare insgesamt sehr viel weniger. Je mehr ich sie in Ruhe lassen, umso mehr danken sie es mir - will heißen: Ich entwirre sie morgens grob, mache einen Zopf (oder Dutt) rein für den Tag, entwirre sie abends grob, mache einen Zopf rein für die Nacht. Ich wasche mit sehr viel Conditioner und entwirre sie dann ganz vorsichtig mit den Fingern. Heißt aber nicht, dass ich sie mit den Fingern kämme, sondern dass ich vorsichtig einzelne Strähnen voneinander trenne. Ich habe festgestellt, dass das Kämmen oder Bürsten für meine Haarstruktur der absolute Tod ist. Sobald ich die gebündelten Strähnen kaputt mache, sieht meine Naturwelle aus wie ein geplatztes Sofakissen. Seit ich das nicht mehr tue, könnte ich sie theoretisch auch mal offen tragen. Mach' ich nur fast nie, weil's nervt. Außerdem, und das klingt vielleicht erstmal paradox, ist aber eigentlich logisch, wenn man's bedenkt: je weniger ich sie entwirre bzw. kämme, umso weniger verfilzen sie. Wellen sind Strähnen, keine Einzelhaare, und die wollen gerne in der Gruppe bleiben. Wenn ich sie kaputt mache, verknoten sie sich sofort mit allem, was sie finden. Wenn ich sie so lasse, bleiben sie eine Einheit und verknoten nicht.
Also Zusammenfassung:
- weniger Haarverlust insgesamt
- Haare gehen nicht kaputt
- Haarstruktur bleibt bestehen (schöne Wellen, statt Sofakissenpusteblume)
- Haare verknoten/verfilzen sehr viel weniger
Seltenheit: Mal ein Foto von vorne
Bei den Zwillingen geht's auch voran mit der Frisur. Wir bekommen einmal blonde und einmal braune Locken. Es passen schon Haarspangen rein und auch Zöpfe, die aussehen wie kleine Pinselquasten.
Danke für's Kompliment, Chanelle. Ich hoffe, dass du aus der ganzen Sache auch für dich etwas mehr Selbstbewusstsein für deine Haare ziehen kannst. Ich habe lange gebraucht, bis ich mich mit den dünnen Spitzen abgefunden habe. Mittlerweile finde ich sie nicht mehr schlimm, und wenn es dumme Kommentare gibt (und die gibt es immer) kontere ich einfach. Ich mag meine Haare mittlerweile sehr gern und komme auch mit der Pflege gut klar. Trotzdem verstehe ich dich einfach wahnsinnig gut, man sieht sich selbst immer kritischer als andere und vermutlich auch oft in verzerrter Selbstwahrnehmung. Das sollten wir uns alle wirklich abgewöhnen und uns mehr akzeptieren wie wir sind. Fühl' dich mal gedrückt.
Aktuelles: Gibt's nicht viel. Habe noch nicht wieder gemessen, einige vorwitzige Strähnen haben aber mittlerweile schon den Oberschenkel erreicht. Auf dem Klo muss ich Haare bzw. Zopf nach vorn nehmen.
Weiterhin kein Ende in Sicht, ich lasse sie einfach mal weiterwachsen.
Liebe Grüße und kommt gut und gesund durch diese seltsame Zeit.
Zhu~