Hallo ihr Lieben!
Ich habe heute auch mal wieder mit
Roggenmehl Sauerteig
rumexperimentiert. Das hatte ich schon länger nicht mehr gemacht aus reiner Faulheit
Sorry, ich muss ein bisschen ausholen :
Vor ein paar Monaten habe ich angefangen mein Roggenbrot selbst zu backen und habe über mehrere Tage einen Sauerteig aus Roggenmehl und Wasser angesetzt. Davon steht jetzt immer ein Glas im Kühlschrank mit so ca. 100g Inhalt (nennt sich Anstellgut und wird 1x pro Woche aufgefrischt oder zum backen genutzt) .
Zum backen brauche ich davon bei meinen kleinen Broten immer nur 25g und wenn ich es nur auffrische , weil ich keine Lust oder Zeit zum backen habe, nur 10g.
Sprich : es bleibt immer was übrig!
Zum Teil habe ich das getrocknet und bewahre es im Kühlschrank auf. Aber so viel braucht man ja auch nicht aufheben.
Jedesmal ärgere ich mich, wenn der Rest in der Biomülltonne oder auf dem Kompost landet.
Deshalb habe ich überlegt, was ich damit anfangen kann ohne es zu entsorgen.
Was macht das brave Langhaar : es wäscht sich die Haare damit!
Gestern habe ich aus dem Anstellgut 25g abgenommen und Sauerteig für heute angesetzt, 10g zum auffrischen verwendet als neues Anstellgut zum aufbewahren und den Rest (ca. 65g) mit 100g Roggenmehl und 100g Wasser über Nacht nochmal säuern lassen.
Das hatte über Nacht auch schön angefangen Blasen zu bilden, war gut aufgegangen und schön sauer
Da es mir zu dickflüssig war, habe ich noch Wasser dran gekippt, bis es vom Löffel floß.
Wenn ich normal mit Roggenmehl wasche ist die Konsistenz bei mir auch so und ich mache noch Öl dran. Sonst trocknet es zu sehr aus.
Also hier auch: 2 Esslöffel Sesamöl dran. Normalerweise gebe ich noch Essig dazu, was ich mir gespart habe. Der Sauerteig ist ja schon quietschsauer.
Über Nacht gab's vor der Wäsche eine fette Ölkur (gut 3 EL Olivenöl) mit meinem cantu conditioner gemischt. Mach ich auch immer so.
Bei der Wäsche einfach nur das Haar nass gemacht, Sauerteigmatsche rein, 10 Minuten unter der Duschhaube einwirken lassen, gründlich ausgespült und mein übliches LI rein
LI ist bei mir gepimptes Leinsamengel, dass ich mit Tee koche (Kamille, Rosenblüten und Lindenblüten) und zum Schluss mit Panthenol und Squalan versetze wenn es abgekühlt ist. Das Leinsamengel bereite ich immer am Abend vorher vor.
Das wird gut eingeknetet bis sich Korkenzieherlocken bilden. Die dürfen dann im Seidentuch ploppen und werden im Anschluss luftgetrocknet.
Meine saure Rinse aus destilliertem Wasser mit Zitronensaft habe ich mir gespart trotz sehr hartem Wasser und das LSG gleich eingearbeitet
Ergebnis : die Haare sind megaweich, glänzen, die Ölkur ist raus und die Kopfhaut ist absolut glücklich.
Nur mit normalem Roggenmehl ist das Ergebnis ähnlich gut. Ich wollte einfach nur testen, ob die Waschkraft die gleiche ist und ob ich auf die saure Rinse verzichten kann.
Das bisschen Oberkopffrizz ist der Tatsache geschuldet, dass ich so ungeduldig war. Eigentlich wasche ich abends, ploppe über Nacht im Seidentuch und habe morgens absolut frizzfreie Haare. Diesmal waren die Haare nur ca. 1 Stunde im Tuch und durften im Garten in der Sonne trocknen. Nun ja, es ist etwas windig heute
. Das gibt Neuwuchsoberkopffrizz
Funktioniert, erspart mir die Entsorgung und wird wieder so gemacht.
Das Brot ist übrigens auch wieder fantastisch geworden.