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Henna anrühren. Aber wie?
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Autor:  Isis [ 12.04.2007, 10:49 ]
Betreff des Beitrags:  Henna anrühren. Aber wie?

Hallo. Ich färbe meine Haare schon ca. 2 Jahre mit Henna. Dabei hab ich schon die tollsten Varianten ausprobiert es zu mischen oder anders als herkömmlich anzurühren.

Die von mir getesteten Varianten:

- ganz normal:

Henna in Schüssel, kochendes Wasser drüber schütten, zu ner weichen Masse verrühren (hat Ähnlichkeit mit nem frischen Kuhfladen) und druff.
Damit hatte ich immer sehr gute Ergebnisse. Allerdings wirds sehr schwer auf dem Kopf

- Gelbildnermethode:

Henna in eine alte Strumpfhose packen, das ganze in einen Topf mit Wasser auf den Herd und aufkochen lassen. Dann noch ca. eine halbe bis eine Stunde köcheln lassen. Danach nochmal 2 Std. ziehen lassen und schließlich das Henna mit samt der Strumpfhose herausnehmen. Vorher gut ausdrücken. (Aber aufpassen, dass keine Löcher entstehen, sonst gibts Sauerei) Danach hab ich immer Guarkernmehl genommen und dieses in die verbleibende Flüssigkeit gerührt, bis eine Masse entstand, die sehr stank an die Konsistens von chem. Haarfarben erinnert. Das Zeug dann lauwarm auf den Kopf.
Hat bei mir gar nicht geklappt. Wurde zwar leicht rötlich, aber von nem richtigen Henna-ergebnis hatte es nicht wirklich was. Habe auch gelesen, dass man das mit Kaffeefiltern machen kann. Bei mir gabs da aber immer eine wahnsinnige Sauerei, nach der man die Küche grundrenovieren musste. Ich hab die ganze Methode nach 2-maligem Testen gelassen.

- Mischung mit Ölen, Ei, Säure, SBC... :

Das hat bei mir eigentlich kaum Einfluss auf das Farbergebnis genommen. Mir ist nur aufgefallen, dass es teilweise zu einem dunkleren, bräunlicheren Ergebnis geführt hat. Zu viel Öl sorgt aber bei mir dafür, dass die Farbe nicht richtig angenommen wird. Ei bringt rein gar nichts. Mit der SBC passiert auch kaum was. Hatte nur den Eindruck, dass es sich später leichter auswaschen lässt.

- Anrühren und einen Tag ziehen lassen:

Habe das Henna am ersten Tag mit kochendem Wasser nach der stink normalen Methode angerührt. Dann hab ich es bis zum nächsten Tag stehen lassen, dann nochmal gut durchgerührt und warm gemacht. Danach lauwarm auf den Kopf.
Gab bei mir auch keinerlei Veränderung zur erst genannten Methode. Blieb alles beim Alten.

- Henna kalt und sauer anrühren (amerikanische Methode):

Am einen Tag hab ich 100 g Hennapulver mit ca. 15 g Paprikapulver und dem Saft von 3 gepressten Zitronen vermischt. Dazu hab ich dann einen sehr starken Kamillentee gegeben. Den hatte ich mit 4 Beuteln auf 2 Tassen ca. 2 Std. ziehen lassen. Hab so viel Tee eingerührt, bis eine kufladenmäßige Masse daraus wurde. Nelkenpulver hab ich auch mit rein, damit es nicht so riecht.
Danke an Cornsnake und Sterni. (Die hab ich gestern nämlich dazu ausgefragt)
Hab das jetzt bis heute stehen lassen und werds dann nochmal gut durchrühren und vielleicht etwas Tee nachgeben. Danach starte ich damit einen neuen Selbstversuch.
Wie das Ergebnis wird, erzähl ich dann. Weiß jetzt nur noch nicht, ob ichs vorher nochmal erwärmen, oder es am Kopf anföhnen soll.

Wie sind eure Erfahrungen? Was habt ihr denn schon so alles gemanscht?

Autor:  Felicitas [ 12.04.2007, 12:14 ]
Betreff des Beitrags: 

Bei mir wars kalt nicht sooo toll. Kann aber auch am Henna liegen. Habs mit Floraton von Basler versucht und das ist glaub ich ausser teuer nicht wirklich was gescheides. Beim nächsten mal versuch ichs aber nochmal kalt

Autor:  Ignisetferrum [ 12.04.2007, 12:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich rühre mein Henna entweder mit heißem Wasser an, oder ich mische es mit warmen Wein, Paprikapulver - typische Farbverstärker eben.

Die Methode mit den Gelbildnern hat bei mir leider total versagt.

Einen wirklichen Farbunterschied habe ich aber auch nirgends feststellen können.

Autor:  Niamh [ 12.04.2007, 18:07 ]
Betreff des Beitrags: 

Beste Methode für mich war das kalt anrühren. Da fällt der Stress weg hinzumachen bevor das Zeug kalt ist, außerdem fand ich das Farbergebniss intensiver.

Ganz großes Aha-Erlebnis war auch der Einfall das Zeug mal auf das trockene Haar aufzutragen. Viel, viel weniger Sauerei, außerdem braucht es weniger Farbe weil man den Wasseranteil viel höher halten kann (und gefärbt hat 70g genauso wie die vorher verwendeten 150g).

Autor:  Felicitas [ 12.04.2007, 18:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich gebs auch auf trockenes Haar, ist viel angenehmer als auf nassem.

Wielange lässt ihr das eigentlich beim kalt anrühren auf den Haaren? Ich hatte es ca. 4 Stunden drauf.

Autor:  Isis [ 12.04.2007, 23:55 ]
Betreff des Beitrags: 

Also, ich habs jetzt mal kalt/sauer angerührt gehabt und nach ca. 20 Std. stehen lassen nochmal auf dem Herd angewärmt. Dann hab ichs auf die trockenen Haare. Werds bis morgen früh drauf lassen. Mal sehen, wies wird.

Autor:  Isis [ 13.04.2007, 10:49 ]
Betreff des Beitrags: 

Habs grad schon in meinem Tagebuch geschrieben, aber hier nochmal das Ergebnis meiner Färbeaktion:

Meine Haare sind schön weich und die Farbe ist auch gut geworden. Es kam ein intensives natürliches Rot dabei heraus, wobei ein leichter "Karottenschimmer" an bestimmten Stellen zu sehen ist. Den Ansatz, den ich dank des Tol-Hennas hatte, kann man jetzt nur noch in der Sonne mit ner Lupe finden, wenn man weiß, dass einer da war.

Das Auswaschen hat sich aber ewig gezogen, weil die Hennakrümel einfach nicht aus den Längen raus wollten. In dem Sante ist wohl wirklich haupstächlich reines Henna drin :gut:

Bin sehr zufrieden mit der kalt/sauer angerührten Methode. Habe den Eindruck, dass es das Farbergebnis intensiviert hat.

Autor:  Cran [ 14.04.2007, 17:10 ]
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Folgendes getestet:

50-50 Sante Naturrot und Schwarz, insgesamt 100g.

Abends angerührt mit ca. 300ml Rotbusch-Salbei-Tee und einem großzügigen Schuss Essig und Minimalmenge an Chilipulver. Ãœber Nacht stehen lassen.

Morgens noch ca. 200ml Wasser dazugegeben, da auf trockenes Haar (am Abend vorher gewaschen, keine Spülung) aufgetragen. 3h unter Plastik und Handtuch einwirken lassen. Ausgespült, Shampoo, Spülung, kalter Abschluss.

Ergebis: Von der Intensität her bin ich zufrieden, aber es ist erst mein zweiter Versuch, der erste war wegen zu viel Öl nicht so berauschend vom Farbergebnis.
Allerdings EXTREm austrocknend. Könnte aber auch daran liegen, dass die letzte Hennaanwendung erst zwei Wochen her ist, aber ich habe mehr den Essig und das Fehlen von Öl in Verdacht.

Autor:  Isis [ 14.04.2007, 21:48 ]
Betreff des Beitrags: 

Austrocknend wars mit dem Zitronensaft gar nicht. Meinen Haaren gehts momentan richtig gut. Öl tu ich gar keines mehr in mein Henna. Höchstens vielleicht ein paar Tröpfchen Bayöl oder so für den Geruch. Aber sonst nichts. Bei mir wird das Farbergebnis dann ganz schlecht mit Öl. Meine Haare nehmen das Henna null an. Kann mir dann fast die ganze Behandlung sparen.

Werd das nächste Mal Essig mit rein mischen. Mich interessiert, ob die Trockeneheit davon kommt, oder obs andere Gründe hat. Wie gesagt mit meiner Mischung hatte ich diesmal gar kein Problem. Nur das Auswaschen ging sehr schwer.

Autor:  Zakara [ 14.04.2007, 22:16 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich ruehr mein Henna eigentlich immer "konventionell" an. Sprich: mit heissem Wasser, dann aufkochen, abkuehlen, Naturjoghurt rein & dann lospampen :-)

Hab es einmal nach der "Kalten Methode" mit Apfelessig probiert. Kann nur sagen: Einmal und nie wieder! Das anruehren, etc war gar kein Problem, Farbergebnis war auch ok (aber nicht signifikant besser als mit der normalen Methode)
Aaaaaaber: Meine Haare haben im feuchten Zustand unsagbar nach "nassem Hund" gestunken, mein lieber Scholli. Als sie getrocknet waren, war das weg,
aber bei der naechsten Waesche hats wieder gestunken.. Es hat bestimmt 5 oder 6 Waeschen gedauert, bis der Gestank wieder vollstaendig weg war..
Nie wieder Henna mit Apfelessig !!!!! :evil:

Autor:  Isis [ 14.04.2007, 22:20 ]
Betreff des Beitrags: 

Das hatte ich jetzt gar nicht. Meine Haare riechen wie immer nach dem Färben. Zwar typisch nach Henna, aber nicht schlecht. Kein Nasser Hund weit und breit.

Autor:  Tanzfee [ 15.04.2007, 09:52 ]
Betreff des Beitrags: 

Habe gerade die Henna Pampe mit Zitrone und schwarzem Tee , die über Nacht so richtig schön durchziehen durfte in den Haaren...sonst habe ich immer Wasser, ein Ei und Öl genommen. Habe aber ja nun gelernt, dass Öl die Farbwirkung mindert! Also nun bin ich gespannt, was es ergibt!

Autor:  Sirja [ 15.04.2007, 14:41 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo :)

Sieht jetzt zunächst vielleicht etwas besserwisserisch aus, aber der Titel ist "Wie rührt man Henna an". Klar kann jetzt jeder auch beschreiben wie er seine Pflanzenhaarfarbe anrührt, da es aber ein großer Unterschied ist, ob man Henna oder Indigo verwendet, sollten die, die Indigo (Henna Schwarz) verwenden doch eher ein anderes Thema verwenden, damit es hier nicht zu großen Verwirrungen kommt.

Die oben genannten Methoden eignen sich nunmal hauptsächlich für Henna, wenn man sie mit Indigo anwendet, dann gibt es vermutlich keine guten Ergebnisse.

Warum?
1. Henna wird besser im sauren angerührt, Indigo eher neutral bis basisch.
2. Henna kann lange bei 100°C gekocht werden, Indigo geht ab 60°C kaputt.
3. Henna erhält seine färbende Wirkung auch, wenn man es lange in Lösung beläßt, Indigo muß schnell angewendet werden, da, sobald der Indigofarbstoff blau ist (genauer: sich das eigentliche Indigo gebildet hat), dieser nicht mehr zum Färben benutzt werden kann. Ihn über nacht in Lösung belassen, bring also rein garnix.

Also, bei Bedarf, für Indigo am besten ein eigenes Thema eröffnen ;)

Gruß
Sirja

Autor:  Miri [ 15.04.2007, 15:59 ]
Betreff des Beitrags: 

Sirja hat geschrieben:
Sieht jetzt zunächst vielleicht etwas besserwisserisch aus
Na, Du weißt es ja auch besser!
Wenn ich nicht vorm Ansatz Respekt hätte und nur noch Tönen wollte, hätt' ich da demnächst schon Mist gebaut, weil ich eigentlich dachte, Indigo wäre 'ne Untergruppe von Henna oder sowas :oops: .
Ich finde den Beitrag ziemlich wichtig :D .

Autor:  Mi-chan [ 15.04.2007, 17:43 ]
Betreff des Beitrags: 

Na, Indigo und Henna sind schon 2 verschiedene Planzen, also reagieren die Stoffe auch total anders.
Indigo hat auch ganz andere Eigenschaften als Henna. z.B. legt es nicht wie Henna als eine schützende Schicht um die Haare.
Auch Oxidiert es stärker als Henna.

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