Langhaarnetzwerk

Okay, bevor den Fed jetzt völlig schraten hab ich noch eine Frage: Man sagt oft, dass machst Du genau wie Dein Vater und du denkst wie Deine Mutter.

Vieles kann durch Prägung vom Umfeld entstanden sein. Aber ist es auch möglich, dass sich Verhaltensweisen wie z.B. die Art, wie man was händelt vererbbar?

Nachsatz, weil Erklärung notwendig: Meine Oma erklärte mir mal, dass mein Vater wie sein Vater an die Tür klopfen würde.

Nur... mein Vater hat seinen Vater nicht gekannt, da dieser im zweiten WK fiel und sein Sohn da noch ein Säugling war.

Schrödi hat geschrieben:Wieso? Sie war doch dabei!!!!!!!

Lass mich raten, Opa väterlicherseits?

Ich würd mir da persönlich erst nen Kopp drum machen, wenn meine beiden Eltern blaue Augen hätten und ich braune

Bei mir ists so. Nur umgekehrt. Meine Eltern haben braune Bzw. grünbraune Augen und dunkle Haarfarbe und ich habe blaue Augen und bin wildkatzenblond.

Lach, und Deine Großeltern, Urgroßeltern und die Generation davor?

Da gibts auch blaue Augen, aber keine Wildkatzen, jedenfalls nicht in der mir bekannten Linie.

Um mal kurz aufs Thema zurückzukommen...

Was einige andere hier hinsichtlich der Haarfarbe erlebt haben, ist schon ziemlich krass.

Ich habe selbst auch schon ziemlich viele Haarfarben durch. Okay, blond hab ich nie geschafft, aber immerhin wars orangegelb.

Egal, ob ich rote oder schwarze oder braune Haare hatte, ob ich rote oder schwarze oder auch weiße Strähnen im Haar hatte - ich habe niemals erlebt, in eine Vorurteils-Schublade gesteckt zu werden. Jedenfalls nicht offensichtlich.

Lach, blond habe ich auch noch probiert... Dafür hatte ich doch einige Rotvarainten und Schwarz.

Rot ging noch, aber bei schwarz bin ich noch mehr als sonst in die Ausländerschublade gefallen.

Man VERMUTET, dass sich tatsächlich auch Verhaltensweisen vererben können, also nicht durch Prägung und Erziehung erlernt werden. Aber auch das ist multifaktoriell vererbt und damit nicht so ohne weiteres nachvollziehbar. Ich habe auf fast sämtlichen gestellten Fotos dieselbe Kopfhaltung wie meine Oma, als sie jung war, wenn sie fotografiert wurde. Kann ich mir nicht abgeschaut haben, ist aber sehr sehr auffällig. Es gibt halt so Dinge zwischen Himmel und Erde...

Okay und Danke Kiki!

Heute hat sich bei mir eine Klischeeschublade geöffnet.

Zum Ballett-Training kam eine junge Dame mit absolut krass und schlecht blondierten Haaren (mit schlecht meine ich einen unnatürlichen, gelblich-fleckigen Farbton), dazu recht starkes Make-Up.
Und die Dame hieß Ludmila, vom Akzent her zu schließen Russin/Ukrainerin/...

Habe ja selbst einen (süd)osteuropäischen Migrationshintergrund, bitte nicht falsch verstehen: Die junge Frau hat damit für mich ein bestimmtes Klischee bedient, sie hat mich sehr an eine polnische Kommilitonin erinnert, die auch gerne blondierte Haare und pinkfarbenen Lippenstift trug.

Klar gibt es ganz, ganz viele blondierte Deutsche, aber die Kombi mit pinkem Lippenstift habe ich bisher nun mal überdurchschnittlich oft an Osteuropäerinnen gesehen und ich hatte da schon viel Berührungspunkte, da meine Mutter mal Deutsch als Fremdsprache unterrichtet hat und da eine Weile sehr viele junge Leute aus den GUS-Staaten ankamen.
Und dann noch das usbekische Au-Pair-Mädchen meiner Schwester, die lief auch so 'rum (Usbekistan ist schon Zentralasien, ich weiß, aber kulturell sehr nach an Russland).

Natürlich ist das keine 1:1-Korrelation, aber ich meine, da eine Tendenz zu erkennen. Oder aber ich habe Vorurteile...

Ich finde pinker Lippenstift steht auch nur wenigen Frauen... und bei Blond wirkt der Kontrast meist nicht so gut, wie bei zB Brünetten.
Ich kann auch kein Pink tragen.

Mir ist aufgefallen, dass ich mit schwarzen Haaren irgendwie kaum angesprochen wurde, wenn ich mal unterwegs war. Hab wohl oft etwas einschüchternd gewirkt. Sah härter/arrogant aus, oder wurde so eingeschätzt. Angeguckt wirde ich schon oft, aber irgendwie schien sich nie einer zu trauen, mich anzureden.

Blond jetzt ist mir das schon passiert und ich scheine auch etwas offener und freundlicher zu wirken... da es jetzt nicht so ein sehr helles Blond ist, habe ich bisher nichts von den typischen Blondinen-Klischees abbekommen.

Als ich noch meine NHF hatte, war ich noch ziemlich jung und deshalb kann ich nicht sagen, wie ich da so auf andere gewirkt habe. Hab da selbst auch nicht drauf geachtet.

Seitdem meine Haare in rötliche Richtung gehen, werde ich jünger geschätzt.
Zumindest musste ich seitdem immer beim Einkaufen den Ausweis zeigen. Da kommt man sich schon doof vor, wenn man 22 ist und Wein kaufen will.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich allgemein weniger Make-up trage und so weiter, das macht halt auch jünger.

Alba, Vorurteil vielleicht nicht, aber observation bias.

Uh, da hab ich ja was losgetreten, das wollte ich eigentlich gar nicht.. Nunja.. sorry für die OT Diskussion. Mein Bruder hat übrigens grüne Augen. Gibt es ja nicht wirklich oft, aber da kann man wenigstens sagen, dass mein Vater ja blaugrüne Augen hat.

Ansonsten schleppe ich noch ein Vorurteil mit mir rum, nämlich dass mir niemand glauben möchte, dass ich schon komplett graue Haare hab. Ich mein, klar, wie auch. Ich bin noch recht jung und es ist mehr als unüblich in meinem Alter schon komplett grau zu sein, noch dazu Färbe ich meine Haare schwarz, habe dunkle Augenbrauen, Wimpern und dunkelbraune Augen. Passt halt nicht. Aber ja, ich habe ein graues Geheimnis

Ne Großkusine von mir war mit 20 schneeweiß.

Ach genau, hatten wir das Vorurteil schon hier? Graue/weiße Haare machen alt

Dank meiner Haarfarbe (als Kind waren sie richtig rot) habe ich mir schon vieles anhören müssen. Dazu noch die Sommersprossen... Von meiner Oma bspw...

Von "Rostige Dächer haben feuchte Keller" (mein Liebling ) bis zur obligatorischen "Hexe" habe ich alles gehört. Fuchs, Feuerkopf, Luder, "Wenn du älter bist kannst du ja färben", Irin (an sich ja keine Beleidigung, aber Rothaarige kommen aus Irland. Klar)

Macht echt keinen Spaß.