Mei, ist hier was los!
Ich hatte diesen Thread zu Ende gelesen als ich von der Arbeit aufgebrochen bin und hier habt schon wieder ein paar Seiten geschrieben.
@Bloggerdutt:
Den sehe ich recht häufig bei meinen Schülerinnen. Ich habe den Eindruck, dass die Motive dahinter eine Mischung aus Trend und Praktikabilität sind, und auch weil sie sich nicht vorstellen können, dass ich für meine Frisuren morgens keine 5 Minuten brauche (heute: Schiffstau-Bun). Innerhalb der letzten Woche wurde ich von zwei Schülern gefragt, wie lange ich für meine Zöpfe brauche und ob ich erklären könnte wie das geht (wohlgemerkt: sie meinten damit einen einfachen Franzosen).
@Zurechtmachen für mich selbst:
Ich mache mich im Wesentlichen so zurecht wie ich mich wohlfühle, und stilistisch kann dabei sehr Unterschiedliches bei rauskommen. Wenn die Prinzessin in mir gerade an der Oberfläche ist trage ich eher körperbetonte Schnitte, bunte Farben, Make-up, Schmuck und Haarschmuck, wenn der Krieger an der Oberfläche ist gibt es einfache (teils kastenförmige) Schnitte, dunkle Farben bzw. Schwarz, praktisch kein Make-up, höchstens Basis-Schmuck (Ohrstecker trage ich fast immer) und keinen sichtbaren Haarschmuck.
Ich trage zu Hause gelegentlich schon eine Jogginghose (in der ich nicht einkaufen gehen würde), manchmal aber auch etwas Hübsches und auch an zu-Hause-Tagen schminke ich mich, wenn mir danach ist. Für mich, weil ich mich so wohlfühle. Ich schaue dann schon, dass ich mir im Spiegel gefalle, aber das tue ich nicht stundenlang und ich mache auch keine Selfies oder Videos von mir.
@alte Frau und junge Hüpfer:
Nein, ich bin nicht neidisch auf die Mädels, die ich da vor mir sehe, aber ich schaue sie durchaus gerne an.
Ich habe mit meinem Körper und meiner Seele eine Geschichte, und aus diesem Grund sehen beide so aus wie sie eben sind. Das möchte ich nicht gegen ein blutjunges Ding tauschen, auch wenn ich mir manchmal manches an mir anders wünsche.
Und soooo stilistisch gleich finde ich die jungen Dinger nun auch wieder nicht. Vor ein paar Jahren habe ich in einer Klasse unterrichtet, die überwiegend aus Mädels bestand. Davon hatten gut 80% blonde oder blond gefärbte Haare auf der gleichen Länge, trugen den gleichen Schmuck und sahen so aus als würden sie zusammen im gleichen Laden einkaufen gehen - da war Namen lernen echt eine Herausforderung

. Ich habe den Eindruck, dass die Mädels individueller geworden sind, auch wenn natürlich gewisse Trends vorherrschen, aber ich sehe sie zunehmend auf die jeweilige Persönlichkeit angepasst.
@mein eigener Stil:
Ich bin noch nie Modetrends hinterhergerannt. Es geht mir des öfteren so, dass ich Trends ziemlich furchtbar finde, wenn sie kommen, und wenn die Saison fast rum ist habe ich mich so daran gewöhnt, dass es mir doch irgendwie gefällt. Das ist aber lange nicht bei allem so, einige Sachen gefallen mir einfach nicht und werde ich auch nie tragen (z.B. Bloggerdutts und Nerdbrillen, aber auch Hüfthosen, Skinny Jeans, schulterfreie Oberteile, protzige Ketten und dunkle BHs unter hellen Oberteilen). Ich habe mit der Zeit herausgefunden welche Farben und Schnitte mir stehen und welche nicht. Bei den Farben schlage ich dann zu, wenn es es "meine" Farben gibt (im Moment gibt es echt schöne Grüntöne!), bei den Hosen weiß ich, wo ich meine herbekomme und Oberteile muss ich derzeit selbst nähen, weil meine Schnitte gerade nicht angesagt sind. Ich finde es total normal, dass sich der eigene Stil verändert, die Persönlichkeit verändert sich ja auch im Lauf des Lebens. (Übrigens auch meine Wohnungseinrichtung, auch wenn es dabei einige langjährige Begleiter gibt.) Meine Kleidung hat nicht mehr den gleichen Stil wie vor zwanzig Jahren, damit würde ich heute nicht mehr rumlaufen wollen.