Achtung, Monsterposting (in doppelter Bedeutung). Ich hatte dieses Wochenende gleich zwei Erlebnisse (und ja, ihr dürft über beide lachen, auch wenn mir in der Situation nicht zum Lachen zu Mute war

)
1. Im Apfelbaum
- Hm, wenn ich im Baum rumklettere, sollte ich lieber ein Tuch um den Kopf binden? Vielleicht sogar die Schlafhaube, damit sich keine Zweige in den Haaren verfangen? Ach was, das ist übertrieben, ein kleines Tuch reicht.
- Huff, als Kind war es eindeutig lustiger zu klettern.
- ARGH!!!! Verdammter Zweig in den Haaren… gnah, ich kriege den nicht los und hänge fest!
- Hm, ich versuche den mal abzubrechen. Mist, warum habe ich nur eine Hand zur Verfügung? Traue ich mich, beide Hände zu benutzen?
- Hilfe, ich falle. Nee, trau ich mich nicht.
- Mit einer Hand den Zweig abzubrechen ist schwer, ich rüttel mal ein wenig an dem.
Preisfrage: was passiert, wenn man in einem Apfelbaum steht und an einem Zweig rüttelt, der an einem Ast hängt, der sich über dem Kopf befindet? Genau.
- AUUUUAAAAA! Scheiß Äpfel!!
- Pause. Beruhigen. Ich sollte das dämliche Kopftuch neu machen und es diesmal fester knoten.
- Hilfe, ich falle – scheiße, ich hab ja nur eine Hand. Kann ich mit einer Hand einen Knoten machen?
- Nein, kann ich nicht. Egal. Jetzt aber die Äpfel in die Tüte tun und dann runter.
- SCHEISSE. Die Leiter ist umgefallen.
- Hey du! Ja, du! Kannst du mir mal helfen und mir die Leiter wieder hinstellen?
- Puh!! Was ein Glück, dass ich die Schlafhaube nicht aufhabe!!!! Das wäre ja noch besser, wenn ich mit einer Schlafhaube aus dem Mittelalter hilflos im Baum hängen würde.
2. Hirschlausfliegenattacke
Ich glaube, die
Viecher sind in Deutschland nicht so bekannt, jedenfalls habe ich noch nie von ihnen hier im Forum gelesen, obwohl wir ja durchaus Mitglieder haben, die ländlich wohnen oder gerne wandern. Hier nennt man das Mistvieh „Elchfliege“. Was diese omniösen Fliegen so treiben? Nun, sie sind eine Art fliegende Zecke. Normalerweise sind Elche (oder eben bei euch Hirsche) die Wirtstiere; die werden angeflogen und dann wandert die Fliege im Fell, bis sie einen guten Platz gefunden hat. Anschließend werden die Flügel abgeworfen und es saugt Blut. Dabei krallt es sich mit seinen 6 Füßen, die Widerhaken haben, fest in die Haut ein. Leider verwechseln die Hirschlausfliegen Menschen mit Elchen und machen es sich auf der Kopfhaut bequem. Sie sind sehr schwer zu entfernen. Normalerweise sollte ein Kamm aber reichen, mit dem man die Widerhaken der Füße und den Schnabel aus der Kopfhaut lösen kann. Klingt eklig? Ist es auch.
Jedenfalls war ich gestern mit einer Freundin im Nationalpark wandern, als uns die gute Idee kam, eine „kleine“ Abkürzung zu nehmen. Wir kletterten also im Wald umher. Ich wusste, dass die Elchfliege um diese Jahreszeit sehr aggressiv ist und hatte sogar extra Kopftücher mitgenommen, die ich im Wald anziehen wollte. Leider hat mein Gehirn ausgesetzt und mein Tuch schlief bequem in meinem Rucksack.

Als ich an einem Baum die Zweige zu Seite schob, um durchzugehen, passierte es dann. Sowas habe ich noch nie erlebt: um uns herum schwirrten viele aggressive Elchfliegen, die sich auf unsere Haut und Haare setzten. PANIK!!!! Meine Freundin hat mich zunächst ausgelacht, weil ich vollkommen durchgedreht bin und wie wild um mich geschlagen habe. Das gemeine: man kann diese Drecksviecher nicht einfach totschlagen, da sie einen sehr robusten panzerartigen Körper haben. Überall krabbelte es in meinen Haaren. AHHHHH! Ich habe sofort den Dutt aufgemacht und panisch mit den Händen die Viecher angefangen rauszukämmen, nur weil man sie ja nicht ohne weiteres töten kann, kamen sie natürlich direkt wieder angeflogen. Als ich dann das Schlimmste weghatte, habe ich die Kopftücher aus dem Rucksack gekramt.
Als wir wieder auf einem Wanderweg angekommen waren, zog ich das Kopftuch aus und fummelte konstant in meinen Haaren rum; sie grinste nur. Aber das Lachen verging ihr noch. Als wir nämlich am Auto angekommen waren, fing sie sich an zu kratzen und fragte, ob da was sei. Ja. Eine Hirschlausfliege, die schon ihren Flügel abgeworfen hatte und sich grade eingraben wollte. Bäh! Unnötig zu erwähnen, dass wir uns auf der gesamten Autofahrt eingebildet haben, dass es überall krabbelt und wir panisch die ganze Zeit in unseren Haaren gefummelt haben?
Zuhause angekommen habe ich meine Klamotten sorgfältig ausgezogen und geschüttelt und dabei noch einige von den Viechern entdeckt. Anschließend habe ich die gesamte Kopfhaut Stück für Stück untersucht, die Haare in Minischeitel geteilt und die Haare mit dem Staubkamm auskämmt. Nie hat sich die Anschaffung meiner Staubkämme so sinnvoll angefühlt. Uah! Gott-sei-Dank habe ich keine in den Haaren gehabt, meine Auskämmaktion im Wald hat also doch was gebracht gehabt. Aber nochmal gehe ich um diese Jahreszeit ohne Kopftuch garantiert nicht in den Wald.