Langhaarnetzwerk

Meine Mutter gehört zur gleichen Generation und hat die Haare lang (Minimun BSL) . Schon immer.

ich hab mir mal grade die ganze verwandschaft (und die ist groß) durch den kopf gehen lassen.
und stell entsetzt fest: da gibt es niemanden mit langen haaren. weder jung noch alt, weder früher (gemäß fotos) noch im heute.....

bin ich jetzt aus der art geschlagen weil ich shcon immer lange haare habe?

Noch einmal zum Thema Mütter und lange Haare. Das Argument, dass man mit kleinen Kindern ja besser die Haare kürzer schneidet, weil das ja viel praktischer sei, habe ich auch damals öfter gehört. Ich finde kürzere Haare viel pflegeaufwändiger als lange. Man kann z.B. selbst superfettige Haare einfach wegdutten und MUSS nicht waschen, und alle paar Tage mal unter die Dusche hüpfen und Haare waschen habe selbst ich mit meinem Nichtschläferbaby hinbekommen. Kurze Haare muss man öfter waschen und stylen. Ich würde Mütter mit kleinen Kindern eher empfehlen, die Haare lang wachsen zu lassen, viel einfacher.

Ich finde das Gerede, man solle die Haare als Mutter abschneiden, auch blödsinnig, aber hier mus ich doch mal einhaken: Inwiefern sehen superfettige Haare hochgeduttet weniger fettig/ungepflegt aus als kurze fettige Haare? Mit meinen Feenhaaren sehe ich ehrlich gesagt mit Fettmatte immer schlimm aus, da gibt es keine kaschierenden Frisuren.

Generell finde ich aber auch, dass man lange Haare leichter aus Kinderreichweite bringen kann als alle kurzen Haare, die nicht wirklich raspelkurz sind.

Ich find schon, dass ordentlich geduttete fettige Haare, die sorgfältig ohne KH-Blitzer frisiert sind weniger schlimm aussehen, als in fettigen Strähnen herumfliegende offene Haare. Ich trage z.B. auch durchaus mal ne Ölkur spazieren mit einem ordentlichen Flechtdutt, was ich mit offenen Haaren niemals machen würde (natürlich auch, weil das Öl irre Dreck, Staub und Fusseln anzieht).

Ich finde, dass der "ungepflegte" Look fettiger haare entsteht, wenn
1. die Haare strähnig sind (was man im Dutt wegkämmen kann) und
2. der Ansatz deutlich fettiger als die Längen ist (weswegen ich die Ölkur nicht schlimm finde, sieht eher gewollt aus, wie bei den Inderinnen, die die Haare grundsätzlich ölen.

Zusätzlich kann ich mit längeren Haaren die durchs liegen entstandenen Scheitel wegkämmen, was mit kurzen Haaren bei meiner besonderen Haarstruktur nicht ging.

Vielleicht liegt es an meinen Haaren, aber bei mir fällt es nicht auf, selbst wenn die Haare megafettig sind, solange ich sie dutte. Weil mein Deckhaar trotzdem trocken und krisselig bleibt. Aber offen könnte ich sie dann nie und nimmer mehr offen tragen. Ich kenn eigentlich auch keine KH-Blitzer. Das mag bei anderen natürlich Haarstrukturen anders sein.

meine eltern meinten auch mal, sie müßten meine haare abrasieren. nicht aus pflegegründen aber aus gesundheitlichen:
mir hat man mit ca. 12 jahren einmal die haare (mindestens brustlänge) komplett zwangsabrasiert zu einer mecky-frisur.
ich kann mich heute noch daran erinnern wie ich auf der treppe der friseuse sass und ohne ende geweint habe und alle meinten, es wäre nur zu meinem besten.
dazu gibt es eine vorgeschichte:
ich habe mit 6 jahren (damals schon lange haare) kopfschmerzen bekommen. täglich. morgens in der schule die ersten stunden, abends beim einschlafen mehrere stunden. bin also mit dauerschmerzen aufgewachsen. untersuchungen bei diversen ärzten, unikliniken usw. haben nichts gebracht. es wurde dann von allen gesagt: die haare sind schuld! die wären einfach zu schwer. die waren damals schon sehr viel und sehr dick, wenn auch von der struktur noch nicht in locken. ich wollte die nicht abhaben. sie wurden trotzdem abrasiert.
die kopfschmerzen gingen nicht weg. es war dann was anderes - es hieß eine siebbeinhöhlenentzündung- wobei ich heute weiß, dass es das auch nciht war - aber die angeschlagene kurze therapie hat wundersamerweise fast 20 jahre trotzdem geholfen

jedenfalls werd ich nie vergessen wie schlimm das war. meine kommunionsbilder.... alle mit raspelkurzen haaren. ab 15 wurden sie wieder lang....

Klingt nach Analgetika-induziertem Dauerkopfschmerz..............

Bei mir sieht man auch im Dutt deutlich, ob die Haare frisch gewaschen oder fettig sind, obwohl ich sie immer gleich straff zurück kämme (mit lockeren Frisuren komme ich nicht klar, ich brauche das Gefühl, dass die Haare "festgetackert" sind und nicht jeden Moment alles auseinander fällt).
Ist vielleicht auch eine Frage der Struktur, ob und wie sehr man den Fettkopf sieht.

Ja, man sieht es deutlich bei mir auch, aber es sieht nicht ungepflegt aus.

Silberfischchen hat geschrieben:Ich find schon, dass ordentlich geduttete fettige Haare, die sorgfältig ohne KH-Blitzer frisiert sind weniger schlimm aussehen, als in fettigen Strähnen herumfliegende offene Haare.
[...]
Ich finde, dass der "ungepflegte" Look fettiger haare entsteht, wenn
1. die Haare strähnig sind (was man im Dutt wegkämmen kann) und
2. der Ansatz deutlich fettiger als die Längen ist (weswegen ich die Ölkur nicht schlimm finde, sieht eher gewollt aus, wie bei den Inderinnen, die die Haare grundsätzlich ölen.

Zusätzlich kann ich mit längeren Haaren die durchs liegen entstandenen Scheitel wegkämmen, was mit kurzen Haaren bei meiner besonderen Haarstruktur nicht ging.

In meinem Kopf sah die Gegenüberstellung von fettigen langen Haare im Dutt und fettigen kurzen Haaren wahrscheinlich anders aus; da flogen die kurzen Haare halt nicht in fettigen Strähnen herum, sondern waren erstens halt kurz und zweitens mit irgendwelchen Stylingmitteln und meinetwegen auch Klämmerchen gestylt/gebändigt.

Zu deinen anderen Punkten: Okay, das ist wahrscheinlich wirklich von Person zu Person verschieden, ich kann das Strähnige nicht wegkämmen, man sieht es IMMER. Da ist es höchstens so, dass ich ganz frisch gekämmt vorm Spiegel denken würde, okay, geht gerade noch, aber jeder Reality Check 10 Minuten später würde beweisen, dass es schon wieder strähnig auseinanderfällt und man es einfach sieht. Und was bei dir Liegescheitel sind, ist bei mir wahrscheinlich mein verhasster Hinterkopfwirbel: Der ist das erste, was sich bei ansatzweise fettigen Haaren nicht mehr kaschieren lässt. Und das sieht bei längeren Haaren echt schlimmer aus, wenn das Deckhaar in Gegenrichtung drüberfrisiert wird.

Nermal,
Bei mir ist das auch so, man sieht einfach, dass es fettig ist.
Und ohne Dir, Fischle, zu nahe treten zu wollen, aber mit Deinen Öldutts, die Du gelegentlich zeigst, würde ich halt nicht rausgehen. Wobei bei mir Fettkopf nach einer Woche nicht waschen noch deutlich schlimmer aussieht.

Hihi, ich find's lustig, dass ich sogar schon Komplimente von Fremden für's so'n Öldutt bekommen hab, die würden so toll glänzen.
öh, ja, zweifellos....*
aber wir haben dank Wissenschaftsstandort auch einiges an Indern und deren Familien hier, da sind Ölfrisuren gar keine solche Seltenheit.

Für die Arbeit oder zum ausgehen wäre mir das allerdings auch unangenehm, aber auf dem Weg zum schwimmen oder zum einkaufen ist mir das grad egal.

*Edit: daher rührt meine Theorie, dass die Haare komplett geölt und frisiert wie "das soll so" aussehen.

Silberfischchen hat geschrieben:Klingt nach Analgetika-induziertem Dauerkopfschmerz..............

neee, das hatt ich tatsächlich die letzten jahre - zumindest wenn ich zuviel schmerzmedis geschmissen habe. bin aber inzwischen "clean" und hab wieder andere wege gefunden und bin zumindest was kopfaua und migräne betrifft die letzten beiden jahre fast schmerzfrei.
als kind bekam ich gar keine medikamente. die ursache ist aber inzwischen bekannt.

Gestern habe ich einen überraschenden Pro-lange-Haare-im-"Alter"-Kommentar bekommen - von meiner Mutter. Ich hatte ihr erzählt, dass meine Freundinnen meine Bob-Perücke, die ich Karneval trug, auch gut an mir fanden. Sie:"Stimmt. Bob stand dir auch immer gut." Ich:" Ja, aber ich möchte jetzt noch einmal richtig lange Haare, wer weiß, ob ich die in zehn oder fünfzehn Jahren noch so tragen kann." Sie:" Ich finde das gerade dann toll, besonders einen schicken Dutt mit so einer besonderen Spange. Da war vor Kurzem einen im Fernsehen, das sah so gut aus."
Danke, Mama!