Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
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- MaggieBart
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Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Mit Silikonhaltigem Shampoo wäre ich aber tatsächlich auf Dauer vorsichtig.
Was du beschreibst klingt schon nach Build up. Ich denke, es spricht nichts gegen Silikon hin und wieder, aber ständig und als Shampoo halte ich das nicht für sinnvoll.
Was du beschreibst klingt schon nach Build up. Ich denke, es spricht nichts gegen Silikon hin und wieder, aber ständig und als Shampoo halte ich das nicht für sinnvoll.
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Vermutlich hast du Recht.
Ich werde es wohl nur noch in den Längen benutzen und direkt am Kopf wieder NK. Denn zuviel Sili auf dem Kopf war damals nicht so gut. Da konnte man richtig diesen Build Up Film merken
Aber glänzende Längen sind schon was feines

Ich werde es wohl nur noch in den Längen benutzen und direkt am Kopf wieder NK. Denn zuviel Sili auf dem Kopf war damals nicht so gut. Da konnte man richtig diesen Build Up Film merken



2a M ii // naturblond // mit geradem Pony
Ziel: 100cm, gesunde Spitzen, volle Kante
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Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Kiky; Schampoo würde ich auch nicht unbedingt mit Silikonen nehmen. Und wenn du nur die Spülung für die Längen nehmen würdest? Vielleicht würde das schon reichen.
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
das war "NIVEA Reparatur & gezielte Pflege".schnappstasse hat geschrieben:Welche Serie von Nivea war das?
@Ommel - ich denke eh nicht, dass ich es nachkaufen werde, da sperrt sich einfach was gegen


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Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Ich hatte ja die Elvital Tiefen Aufbaukur Anti-Haarbruch, INCI:
Von den Incis her sind sie beide sicherlich nicht das beste, was auf dem Silimarkt zu finden ist, aber mit meinem Siliöl von Balea (Beautiful Long) bin ich unzufrieden und diese beiden Produkte hatte ich schon zu Schulzeiten mal.
Als undurchdringbar konnte ich das nicht bestätigen.
Abr ich glaub, das Elvitalzeug ist nix für mich. Steht ja auch drauf, dass mans auf die handtuchtrockenen Haare tun soll, aber das hab ich ja einfach ignoriert. Ich mag den Duft nicht. Die Haare wurden echt immer trockener :/
Dementsprechend werde ich mich da an Vannys Test halten und mich einfach nochmal munter durchschnuppern
Von Siliölen bekomm ich an den Haarspitzen so weiße Punkte. Hat das noch jemand?
- Versteckt:Spoiler anzeigen
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Von den Incis her sind sie beide sicherlich nicht das beste, was auf dem Silimarkt zu finden ist, aber mit meinem Siliöl von Balea (Beautiful Long) bin ich unzufrieden und diese beiden Produkte hatte ich schon zu Schulzeiten mal.
Als undurchdringbar konnte ich das nicht bestätigen.
Abr ich glaub, das Elvitalzeug ist nix für mich. Steht ja auch drauf, dass mans auf die handtuchtrockenen Haare tun soll, aber das hab ich ja einfach ignoriert. Ich mag den Duft nicht. Die Haare wurden echt immer trockener :/
Dementsprechend werde ich mich da an Vannys Test halten und mich einfach nochmal munter durchschnuppern

Von Siliölen bekomm ich an den Haarspitzen so weiße Punkte. Hat das noch jemand?
1c/2a M ii (8cm) in dunkelbraun
Länge:100cm <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> 75cm <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> (BSL+)
Projekt: Meerjungfrauenhaare (klick!) (Update: 22.10.2018]
Gemeinschaftsprojekt: Schneiden nach dem Mond - 2018 -
Länge:
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Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Ne lilalola, weiße Punkte habe ich nicht. Ist ja komisch. Hast du vielleicht noch zuviel andere Öle in den Spitzen? Kann es Staub sein?
Kiky, also ich fahre damit am Besten. Alles NK an Spülungen, als Schampoo; Schampoo Bar selbstgemacht oder gekauft oder Haarseife (wobei ich die so gut wie gar nicht mehr benutze) warum auch immer. Und zum Schluss normales Öl und danach ein Siliöl.
Kiky, also ich fahre damit am Besten. Alles NK an Spülungen, als Schampoo; Schampoo Bar selbstgemacht oder gekauft oder Haarseife (wobei ich die so gut wie gar nicht mehr benutze) warum auch immer. Und zum Schluss normales Öl und danach ein Siliöl.
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Lilalola, weiße Spitzen bekomme ich von dem Balea-Öl auch - Das trocknet meine Haare total aus und führt zu Haarbruch. Meine Haare mögen keine Silikonöle.
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Was für weiße Punkte meint ihr denn? Ein weißer Punkt am Ende eines Haares ist nämlich Haarbruch. Das weiße ist die Bruchstelle.
Ich bezweifle aber, dass ihr alleine von Sili-Ölen Haarbruch bekommt. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass bei manchen Silis langfristig eine austrocknende Wirkung haben.
Ich nutze Sili-Leave-Ins übrigens gezielt gegen den Haarbruch, weil meine Haare sehr empfindlich auf Reibung reagieren. Damit geht's meinen Spitzen deutlich besser.
Seit einiger Zeit benutze ich auch wieder eine Art Haarkur mit Silis (Redken Extreme Primer) und zwar nach jeder (!) Wäsche, immer in Kombi mit dem Spitzenfluid aus dieser blauen Redken Serie. Bin wirklich sehr zufrieden mit den beiden Produkten. Soweit ich das sehe, tun sie was sie sollen. Zumindest sehe ich schon lange keine Bruchstückchen mehr nach dem Kämmen im Waschbecken.
Ölkuren & co mache ich weiterhin 1-2 mal die Woche und die kommt trotzdem noch super bei meinen Haaren an. Waschen tu ich aber mit mit silifreien Shampoos und Condis.
Früher habe ich eigentlich ausschließlich KK mit Silis benutzt. Einen Build-up o.ä. konnte ich nie beobachten.
Meine Haare waren nie schlimm kaputt, trotz jahrelangem Färben. So wirklich ist bei mir Spliss (weniger) und Haarbruch (mehr) erst ein Thema seit die Haare eine gewisse Länge haben. Etwa ab APL.
Ich bezweifle aber, dass ihr alleine von Sili-Ölen Haarbruch bekommt. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass bei manchen Silis langfristig eine austrocknende Wirkung haben.
Ich nutze Sili-Leave-Ins übrigens gezielt gegen den Haarbruch, weil meine Haare sehr empfindlich auf Reibung reagieren. Damit geht's meinen Spitzen deutlich besser.
Seit einiger Zeit benutze ich auch wieder eine Art Haarkur mit Silis (Redken Extreme Primer) und zwar nach jeder (!) Wäsche, immer in Kombi mit dem Spitzenfluid aus dieser blauen Redken Serie. Bin wirklich sehr zufrieden mit den beiden Produkten. Soweit ich das sehe, tun sie was sie sollen. Zumindest sehe ich schon lange keine Bruchstückchen mehr nach dem Kämmen im Waschbecken.
Ölkuren & co mache ich weiterhin 1-2 mal die Woche und die kommt trotzdem noch super bei meinen Haaren an. Waschen tu ich aber mit mit silifreien Shampoos und Condis.
Früher habe ich eigentlich ausschließlich KK mit Silis benutzt. Einen Build-up o.ä. konnte ich nie beobachten.
Meine Haare waren nie schlimm kaputt, trotz jahrelangem Färben. So wirklich ist bei mir Spliss (weniger) und Haarbruch (mehr) erst ein Thema seit die Haare eine gewisse Länge haben. Etwa ab APL.
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Pixielette, ich benutze auch Redken als Kur. Den Extreme Strength Builder - ich liebe ihn! Der macht die Haare einfach unschlagbar flauschig und sie fühlen sich danach richtig gestärkt an. Ich pimpe ihn immer immer ein wenig mit Öl, weil er ja so eine Proteinbombe ist. Das klappt super.
Ist das Spitzenfluid das Anti Snap?
Ist das Spitzenfluid das Anti Snap?
Bei mir ziehen die Öle extrem Staub an (übrigens alle Öle, auch natürliche). Ich denke auch, es ist Staub, der sich in einer nicht mehr ganz glatten Haarspitze absetzt.Lilalola hat geschrieben:Von Siliölen bekomm ich an den Haarspitzen so weiße Punkte. Hat das noch jemand?
* APL * blondierte Spitzen * Lockenpflege aufgrund von SE aufgegeben * kein Längenziel, kein Frust, kein Pflegestress *
Life is short. Make each hair flip fabulous.
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Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Ich mal wieder. ^^' Nicht, dass mein voriger Einwand zur Löslichkeit von Dimethiconen falsch verstanden wurde. Aber die spezielle Eigenschaft ist mir gerade so häufig in der Literatur begegnet, dass ich es nicht unerwähnt lassen wollte. Ich hoffe der langatmige Text stört hier nicht zu sehr, aber ich finde das Thema unheimlich interessant.
Hat jemand eine Idee, ob das so erklärbar ist? Ich bin da echt ratlos.
Wie Irina bereits geschrieben hat, sind Dimethicone nur eine Sorte von ernorm vielen Silikontypen. Viele Silikone erhalten je nach verwendeten Resten eine wasserlösliche (z.B. PEG oder ionische) oder öllöslische (z.B. PPG, Alkylreste, oder ganze Fette) Komponente im Molekül oder auch von beidem.
Die oben genannte Eigenschaft, weder in Wasser noch in Öl löslich zu sein, wird nur bei Silikonen beobachtet, die (fast) nur Methylgruppen tragen, nämlich Dimethicone (und Dimethiconol) aber auch bei fluorierten Silikonen.
Dazu gibt es auch ein Paper mit anschaulichem Experiment mit Dimethiconen (PDMS): "Oil-in-oil emulsions stabilised solely by solid particles"
Ich meine sogar, dass es noch andere gebräuchliche Lösungsmittel stattdessen gibt, nämlich Isopropyl myristate (?). Oder sind die darin nur sehr gut dispergierbar?
Die Inkompatibilität mit natürlichen Fetten hat übrigens auch dazu geführt, dass es mit dieser Silikonklasse früher wohl auch Probleme gab mit damals üblichen Emulgatoren, die eigentlich für natürliche Fette ausgelegt waren, thermodynamisch stabile Silikon-in-Wasser-Emulsionen herzustellen. Das heißt, sie waren nicht besonders effektiv und die Emulsion ist aus diesem Grund gebrochen. Ein wenig besser wurde es, als man die Silikone quasi in natürliche Fette dispergiert hat und dann mit einem althergebrachten Emulgator emulgiert hat, als Silikon+Öl-in-Wasser-Emulsion.
Später hat man daher Emulgatoren auf Silikonbasis (Silikon-Tenside) entwickelt, die demnach auch "silikonlöslische" Bereiche enthalten. Es wurde sogar eigens ein "3D HLB-System" (von O'Lenick) eingeführt in dem die HLB-Werte für die Wasserphase, Ölphase und Silikonphase berücksichtigt werden.
Siehe auch: "Preparation and Applications of Silicone Emulsions Using Biopolymers" und Veröffentlichungen von O'Lenick.
All das heißt nicht, dass man diese nicht wieder los wird. Mit Tensiden wird man sie nach einigen Wäschen wieder los sein.
Schließlich haben Dimethicone wie oben beschrieben, auch eher schwache Bindungskräfte also auch geringe Adhäsionskräfte, was ihre hohe Spreitfähigkeit und Mobilität erklärt. Die unpolaren Silikone bilden also sehr mobile Filme. Ich denke auch, dass Pflanzenöl trotz allem hilfreich sein könnte und sehe das wie Squirrel:
Natürliche Öle können "normale" Tenside unterstützen, nämlich als, wie oben beschrieben, die Silikon+Öl-in-Wasser-Emulsion. Das Öl wird sich im Falle einer Pre-wash-Ölkur zwischen das Silikon mogeln. Dann kommt ein Tensid ins Spiel. Dieses wird - selbst wenn es nicht mit Silikonen kompatibel ist - den Ölfilm benetzen und in Mizellen einschließen und dabei auch zufällig die Silikontröpfchen mitnehmen.
Wie schnell sich eine Silikonart wieder auswäscht ist sehr unterschiedlich und wird sogar experimentell untersucht: Schlagwörter: Wash-off resistance + durability + substantivity.
Ein paar Waschzyklen sind den experimentellen Daten zufolge schon erforderlich.
Dimethicone waschen sich diesen Experimenten zufolge sogar schneller aus z.B. als kationische Silikone (z.B. Amodimethicone) oder Alkylmethicone. Die positive Ladung der kationischen Silikone hat nämlich eine höhere Affinität zur negativ geladenen Haaroberfläche, sind also bei Oberflächendefekten und im Endkantenbereich der Schuppen (Cuticeln) konzentriert. Die Verteilung hängt natürlich auch vom Haarzustand ab.
Dafür zeigen einige Kämmexperimente (Schlagwort "Combing forces"), dass Amodimethicone uä. zu einer besseren Kämmbarkeit verhelfen als Dimethicone; ich vermute deshalb, da hier die negativen Ladungen durch die positive Ladung dieser Silikonart maskiert werden (genauso wie bei kationischen Tensiden), sodass statische Anziehung vermindert wird. Dafür sind die Amodimethicone-Filme ungleichmäßiger auf dem Haar verteilt, als z.B. Dimethiconfilme, die sehr gleichmäßig verteilt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass Dimethicone aus diesem Grund eher einen Rundumschutz gegen bieten werden, als ungleichmäßige Filme.
Solche kationischen Silikone finden sich in der von Kiky erwähnten Nivea-Serie. Kann gut möglich sein, dass sie früher einfach andere Silikonarten verwendet hat.
Die Durchlässigkeit ist durch die Flexibität der Polymerkette zu erklären, wodurch hier kleine Moleküle zwischen den Polymeren durchschlüpfen können. Die Moleküle sind sehr viel weniger starr als Kohlenwasserstoffketten. Allerdings gibt es auch Silikonarten mit hoher Okklusivität, nämlich solche mit vielen, langen Kohlenwasserstoffresten. Zum Beispiel liegt die Wasserdampfdurchlässigkeit von C18 bis C30 Alkylmethylsiloxanen (Alkylmethicone) im Bereich zwischen Petrolatum und Mineralöl. Bei niedrig- bis mittelviskosen Dimethiconen ist die Durchlässigkeit von Wasserdampf im Vergleich zu Mineralölen sehr viel höher und liegt auch so im Bereich von Sonnenblumenöl.
Die hohe Flexibilität der Polymerkette und die Mobilität vieler Silikone (Kriechfähigkeit) spricht auch gegen eine undurchdringbare Schicht.
Ich habe zwar einen Haufen wissenschaftlicher Literaturquellen, die diese Eigenschaft speziel für diese Silikonklasse darlegen, aber keine glasklare Erklärung dieses physikochemischen Verhaltens gefunden. Wenn ich das recht verstanden habe, hängt das einerseits mit der allgemein hohen Flexibilität des Polymerrückgrats (Si-O-Bindung), und der Rotation der Methylgruppen zusammen, die abschirmend wirken sollen (sogenannte Methylwolke), zusammen mit den sehr schwachen intramolekularen Anziehungskräften, die eine Ausbildung von Van-der-Waals-Kräften mit anderen hydrophoben Molekülen verhindern (?).Escargot hat geschrieben:Danke Ali, so ist auch meine Info.
Vorsicht bei der Wunschvorstellung einiger hier, Silikon ließe sich mir nichts dir nichts mit Öl lösen. Ganz so einfach ist es dann doch nicht immer.

Es ist tatsächlich nicht so einfach. Vor allen Dingen, weil Silikone eine vielseitige Substanzklasse mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften darstellt - nicht nur in Hinblick auf chemische Eigenschaften sondern auch hinsichtlich ihrer "kosmetischen Performance".MaggieBart hat geschrieben:Wenn es so ist, dass sich Silikone weder durch Wasser noch durch Öl "einfach" lösen lassen, dann kann man das Haar doch auch nicht pflegen. Da dringt ja dann auch nichts ein., oder?
Wie Irina bereits geschrieben hat, sind Dimethicone nur eine Sorte von ernorm vielen Silikontypen. Viele Silikone erhalten je nach verwendeten Resten eine wasserlösliche (z.B. PEG oder ionische) oder öllöslische (z.B. PPG, Alkylreste, oder ganze Fette) Komponente im Molekül oder auch von beidem.
Die oben genannte Eigenschaft, weder in Wasser noch in Öl löslich zu sein, wird nur bei Silikonen beobachtet, die (fast) nur Methylgruppen tragen, nämlich Dimethicone (und Dimethiconol) aber auch bei fluorierten Silikonen.
Dazu gibt es auch ein Paper mit anschaulichem Experiment mit Dimethiconen (PDMS): "Oil-in-oil emulsions stabilised solely by solid particles"
Ich meine sogar, dass es noch andere gebräuchliche Lösungsmittel stattdessen gibt, nämlich Isopropyl myristate (?). Oder sind die darin nur sehr gut dispergierbar?
Die Inkompatibilität mit natürlichen Fetten hat übrigens auch dazu geführt, dass es mit dieser Silikonklasse früher wohl auch Probleme gab mit damals üblichen Emulgatoren, die eigentlich für natürliche Fette ausgelegt waren, thermodynamisch stabile Silikon-in-Wasser-Emulsionen herzustellen. Das heißt, sie waren nicht besonders effektiv und die Emulsion ist aus diesem Grund gebrochen. Ein wenig besser wurde es, als man die Silikone quasi in natürliche Fette dispergiert hat und dann mit einem althergebrachten Emulgator emulgiert hat, als Silikon+Öl-in-Wasser-Emulsion.
Später hat man daher Emulgatoren auf Silikonbasis (Silikon-Tenside) entwickelt, die demnach auch "silikonlöslische" Bereiche enthalten. Es wurde sogar eigens ein "3D HLB-System" (von O'Lenick) eingeführt in dem die HLB-Werte für die Wasserphase, Ölphase und Silikonphase berücksichtigt werden.
Siehe auch: "Preparation and Applications of Silicone Emulsions Using Biopolymers" und Veröffentlichungen von O'Lenick.
All das heißt nicht, dass man diese nicht wieder los wird. Mit Tensiden wird man sie nach einigen Wäschen wieder los sein.
Schließlich haben Dimethicone wie oben beschrieben, auch eher schwache Bindungskräfte also auch geringe Adhäsionskräfte, was ihre hohe Spreitfähigkeit und Mobilität erklärt. Die unpolaren Silikone bilden also sehr mobile Filme. Ich denke auch, dass Pflanzenöl trotz allem hilfreich sein könnte und sehe das wie Squirrel:
Natürliche Öle können "normale" Tenside unterstützen, nämlich als, wie oben beschrieben, die Silikon+Öl-in-Wasser-Emulsion. Das Öl wird sich im Falle einer Pre-wash-Ölkur zwischen das Silikon mogeln. Dann kommt ein Tensid ins Spiel. Dieses wird - selbst wenn es nicht mit Silikonen kompatibel ist - den Ölfilm benetzen und in Mizellen einschließen und dabei auch zufällig die Silikontröpfchen mitnehmen.
Wie schnell sich eine Silikonart wieder auswäscht ist sehr unterschiedlich und wird sogar experimentell untersucht: Schlagwörter: Wash-off resistance + durability + substantivity.
Ein paar Waschzyklen sind den experimentellen Daten zufolge schon erforderlich.
Dimethicone waschen sich diesen Experimenten zufolge sogar schneller aus z.B. als kationische Silikone (z.B. Amodimethicone) oder Alkylmethicone. Die positive Ladung der kationischen Silikone hat nämlich eine höhere Affinität zur negativ geladenen Haaroberfläche, sind also bei Oberflächendefekten und im Endkantenbereich der Schuppen (Cuticeln) konzentriert. Die Verteilung hängt natürlich auch vom Haarzustand ab.
Dafür zeigen einige Kämmexperimente (Schlagwort "Combing forces"), dass Amodimethicone uä. zu einer besseren Kämmbarkeit verhelfen als Dimethicone; ich vermute deshalb, da hier die negativen Ladungen durch die positive Ladung dieser Silikonart maskiert werden (genauso wie bei kationischen Tensiden), sodass statische Anziehung vermindert wird. Dafür sind die Amodimethicone-Filme ungleichmäßiger auf dem Haar verteilt, als z.B. Dimethiconfilme, die sehr gleichmäßig verteilt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass Dimethicone aus diesem Grund eher einen Rundumschutz gegen bieten werden, als ungleichmäßige Filme.
Solche kationischen Silikone finden sich in der von Kiky erwähnten Nivea-Serie. Kann gut möglich sein, dass sie früher einfach andere Silikonarten verwendet hat.
Pixie hat geschrieben:...ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Silikone derart "abdichten", dass nichts mehr durch kommt. Für diese Theorie saufen meine Haare definitiv zu viel Öl zwischen den Wäschen.
Sämtlicher Fachliteratur ist zu entnehmen, dass die meisten Silikone eine sehr gute Durchlässigkeit für Gase und Wasserdampf aufweisen. Zwar ist z.B. das Dimethicone an sich wasserabweisend, allerdings sehr durchlässig für Wasserdampf - ebenso wie Funktionskleidung funktioniert.Arisia hat geschrieben:Selbst wenn sich Silikone nicht so mir nichts dir nichts mit Öl aus dem Haar lösen lassen und erst nach ein paar Wäschen ausgewaschen werden, bilden sie meiner Meinung nach trotzdem keine undurchdringliche Schicht, unter der das Haar grausam zugrunde geht...oder so.
Die Durchlässigkeit ist durch die Flexibität der Polymerkette zu erklären, wodurch hier kleine Moleküle zwischen den Polymeren durchschlüpfen können. Die Moleküle sind sehr viel weniger starr als Kohlenwasserstoffketten. Allerdings gibt es auch Silikonarten mit hoher Okklusivität, nämlich solche mit vielen, langen Kohlenwasserstoffresten. Zum Beispiel liegt die Wasserdampfdurchlässigkeit von C18 bis C30 Alkylmethylsiloxanen (Alkylmethicone) im Bereich zwischen Petrolatum und Mineralöl. Bei niedrig- bis mittelviskosen Dimethiconen ist die Durchlässigkeit von Wasserdampf im Vergleich zu Mineralölen sehr viel höher und liegt auch so im Bereich von Sonnenblumenöl.
Die hohe Flexibilität der Polymerkette und die Mobilität vieler Silikone (Kriechfähigkeit) spricht auch gegen eine undurchdringbare Schicht.
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Mannoman
Ich verabscheue normal alles, was sich irgendwie wissenschaftlich chemisch anhört, aber dieses ganze Thema finde ich wirklich unheimlich interessant!
Zum Lesen und (versuchen zu) Verstehen finde ich sowas super, aber so im Alltag gehe ich dann doch eher nach dem altbewährten Prinzip des Ausprobierens! Obwohl es ganz reizvoll und mal was anderes wäre, so richtig "wissenschaftlich" an seine Haarpflege heranzugehen!
Danke für den interessanten Beitrag
Vor allem die Sache mit Dimethicone und Amodimethicone war total neu für mich (okay, alles andere auch, denn Chemie = absolut unverständlich für mich
)

Zum Lesen und (versuchen zu) Verstehen finde ich sowas super, aber so im Alltag gehe ich dann doch eher nach dem altbewährten Prinzip des Ausprobierens! Obwohl es ganz reizvoll und mal was anderes wäre, so richtig "wissenschaftlich" an seine Haarpflege heranzugehen!
Danke für den interessanten Beitrag


Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Das Spitzenfluid ist der Redken Extreme Length Sealer.Pixie hat geschrieben:Pixielette, ich benutze auch Redken als Kur. Den Extreme Strength Builder - ich liebe ihn! Der macht die Haare einfach unschlagbar flauschig und sie fühlen sich danach richtig gestärkt an. Ich pimpe ihn immer immer ein wenig mit Öl, weil er ja so eine Proteinbombe ist. Das klappt super.
Ist das Spitzenfluid das Anti Snap?
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Ich habe das Redken Extreme Anti-Snap zu Hause. Das ist ein Conditioning Leave in gegen Haarbruch und hilft beim Kämmen. Ich habe so eine ganze Flasche zu Hause gehabt aber die ist mittlerweile so gut wie leer. Habe es halt früher nur benutzt.

- MaggieBart
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- Registriert: 02.12.2015, 16:31
Re: Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
Alichino, wow
Also gut, ich habe vermutlich nur die Hälfte von dem verstanden, was du da geschrieben hast.
Dennoch finde ich es interessant und es bestärkt mich weiter darin, dass Silikone meiner Meinung nach, hauptsächlich problematisch für die Umwelt sind. Meine "Haarschönheit" stelle ich nicht über die Umwelt, jedenfalls nicht auf Dauer.
Grundsätzlich denke ich, für den normalen Mensch da draußen, der sich weder für Haarpflege noch für die Umwelt interessiert wird wohl keinen nachhaltigen Schade durch die Nutzung von silikonhaltigen Produkten davontragen.
Ich werde mein Gliss Kur Spray heute Abend mal testen.
Edit: Silikon ist, zumindest mit der Zeit, durch Tenside löslich!? Bedeutet das, dass ich die mit Seife nicht entfernt bekomme? Ich wasche fast ausschließlich damit.

Also gut, ich habe vermutlich nur die Hälfte von dem verstanden, was du da geschrieben hast.

Dennoch finde ich es interessant und es bestärkt mich weiter darin, dass Silikone meiner Meinung nach, hauptsächlich problematisch für die Umwelt sind. Meine "Haarschönheit" stelle ich nicht über die Umwelt, jedenfalls nicht auf Dauer.
Grundsätzlich denke ich, für den normalen Mensch da draußen, der sich weder für Haarpflege noch für die Umwelt interessiert wird wohl keinen nachhaltigen Schade durch die Nutzung von silikonhaltigen Produkten davontragen.
Ich werde mein Gliss Kur Spray heute Abend mal testen.
Edit: Silikon ist, zumindest mit der Zeit, durch Tenside löslich!? Bedeutet das, dass ich die mit Seife nicht entfernt bekomme? Ich wasche fast ausschließlich damit.